Die Villa an der Adresse Telečská 13 wurde von Kajetán Malnati, dem Stadtbaumeister von Iglau in den Jahren 1901–1913, für sich und seine Familie entworfen. Er entwarf sie 1908 und ein Jahr später wurde sie zur Nutzung abgenommen. Es handelt sich um ein dreistöckiges Gebäude auf unregelmäßigem Grundriss mit einem ausgeprägten Walmdach und einem Dachtürmchen. Dank ihres massiven Dachs, aber auch der Dachgauben, der Loggien in den Stockwerken und des mit Steinen verkleideten Parterres lässt sich die Villa dem Strom der romantisierenden Villen im englischen Stil zuordnen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr populär waren. Die innere Aufteilung des Hauses entspricht diesem Trend – das Erdgeschoss wurde für technische Räume vorgesehen und die einzelnen Wohnräume befanden sich erst in den Stockwerken. Sie wurden von der zentralen Halle mit einer Treppe betreten.
Die repräsentative Villa des Stadtbaumeisters sollte Teil des geplanten Beamtenviertels sein, doch die urbanistische Konzeption konnte nicht erfolgreich umgesetzt werden. Aus diesem Grund und auch wegen des späteren Abrisses der kleineren Wohnsiedlung, die sich zur Zeit der Errichtung der Villa daneben befand, ist die heutige urbanistische Situation des Gebäudes etwas unglücklich. In ihrer unmittelbaren Umgebung befinden sich heute erdgeschossige Garagen und ein Umspannwerk, weiter westlich stehen hohe Plattenbauten. In diesem Kontext wirkt die Villa etwas unverankert und hat nicht die würdige Position, die ihr zusteht.
Kajetán Malnati bewohnte die Villa zusammen mit seiner Frau Marie und den Kindern Josef, Marie und Johanna für relativ kurze Zeit. Im Jahr 1915 starb er nämlich plötzlich und die Familie konnte die Villa offenbar nicht mehr halten. Bereits im Juli 1916 wird somit der Wohnsitz der Ehefrau des Baumeisters Marie Malnati unter einer anderen Adresse gemeldet. Im Jahr 1932 ist als Bewohner des Hauses Antonín Pekárek aufgeführt, der einen Anbau an den östlichen Teil des Gebäudes als Keller errichten ließ. Mitte der 30-er Jahre ließen die nächsten Besitzer, Karel und Leopoldina Grün, die Villa umzäunen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Staatliche Veterinäramt das Gebäude in seinen Besitz übernahm, wurde es umfassend umgebaut. Für seine Bedürfnisse wurde die Villa in den Jahren 1947–1948 nach den Plänen des Iglauer Baumeisters Jan Dintar umgebaut. Der Dachboden des Hauses wurde ausgebaut und die Hauptfassade zur Straße Telečská hin wurde erheblich verändert – die Loggia im ersten Stockwerk wurde zugemauert, die Gaube im zweiten Stockwerk wurde durch einen breiten Giebel mit zwei Fensterpaaren ersetzt. In der ehemaligen Villa wurden mehrere Fachlabors, Büros und eine kleine Wohnung im Erdgeschoss eingerichtet.
Später wurde das Gebäude von der Dienstleistungsschule in Iglau genutzt und für die Bedürfnisse des Schulunterrichts umgebaut. In den Jahren 2020–2021 wurde die Villa nach dem Projekt des Iglauer Studios AJV renoviert. Der neue Eigentümer, die Firma EK Partners, hat im Inneren Büroräume einrichten lassen und das Haus hat eine neue graue Fassade erhalten, die dessen ursprünglichen Ausdruck respektiert.
TŠ












-
Name
Villa von Kajetán und Marie Malnati -
Adresse
Telečská 1724/13, Iglau -
Datierung
1908–1909 -
Baumeister
-
Route
-
Kode
85C -
GPS
-
Typ
Villa, Einfamilienhaus -
Denkmalschutz
Schutzzone des Denkmalschutzgebietes der Stadt Iglau
Literatura:
Ladislav Vilímek, I domy umírají vstoje, Jihlava 2014, s. 176–177.
Petr Dvořák – Jana Laubová, Funkce a styl (kat. výst.), Statutární město Jihlava 2019.
Ostatní zdroje:
Státní okresní archiv Jihlava, Stavební archiv, čp. 1724.
http://www.atelierajv.cz/cz/component/gcgallery/?view=album&id=234, vyhledáno 13. 9. 2022.