Haus von Bedřich Zvach

   
Nach 1924 baute Jaroslav Dufka, der Hofarchitekt und Baumeister der Allgemeinen Gemeinnützigen Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Rantířov und Umgebung, für diese Genossenschaft zwanzig Reihenhäuser und zwei Einfamilienhäuser zwischen den Straßen Jiráskova, Zborovská, Erbenova und Štursova. In den 20-er Jahren konzentrierte sich die Genossenschaft auf den Bau von Familienwohnungen für die Mittelschicht. Alle Häuser der neu entstanden Kolonie wurden von Jaroslav Dufka entworfen, und zwar bis auf eine Ausnahme. Diese war das Haus von Bedřich Zvach, dem Leiter des Büros des Kreisgerichts in Iglau. Wahrscheinlich hat Zvach den Entwurf und den Bau seines Hauses dem Budweiser Baumeister František Petráš anvertraut. Dieser war Inhaber des erfolgreichen Familienunternehmens Bratří Petrášové, das zahlreiche Bauprojekte in Südböhmen und Prag durchgeführt hatte. Das Unternehmen verfügte über mehrere eigene Baupatente, von denen es die so genannten „Petráš-Ziegel“, mit Bewehrungsstahl und Beton gefüllte Hohlziegel, für die Außenmauern und die Umzäunung des Grundstücks verwendete. Die Verwendung von Sichtmauerwerk in Kombination mit grün gestrichenem Fachwerk und hellem Putz verlieh der Giebelwand zur Hauptstraße hin ein sehr wirkungsvolles Aussehen. Das Gebäude wurde bereits im Dezember 1924 zur Nutzung abgenommen.

Das gesamte Haus war in zwei separate Zweizimmerwohnungen im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk aufgeteilt. Im Dachgeschoss befanden sich zwei separate Räume. Das Bauwerk hatte durch das dünne Mauerwerk offenbar ein Problem mit Wärmeverlusten. In den folgenden Jahren lösten die Bewohner dieses Problem, indem sie eine zusätzliche Innendämmung an den Außenwänden anbrachten. Bedřich Zvach nutzte das Haus mit seiner Frau Emilie noch in den späten 50-er Jahren. Die weitere Wohnung und Räume im Dachgeschoss haben sie vermietet. Im Jahr 1933 ließ Zvach nach einem Entwurf des Baumeisters František Brázda eine Garage im Garten an der Südseite des Hauses errichten. Im Jahr 2016 nahm der Architekt Jan Kupec aus Pelhřimov vom Studio Adie obere Hülle des Hauses unter Einbeziehung der ursprünglichen Farb- und Materialanordnung eine sensible Reparatur vor. Im hinteren Teil des Grundstücks ergänzte er dabei das Haus durch einen erdgeschossigen Atriumanbau, der sich mit großen Glasflächen in den Garten öffnet.

JL
Literatur und sonstige Quellen 

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