František Petráš

   
  • Baumeister, Architekt

    František Petráš
  • Geburtsdatum

    20. 9. 1885 Zubčice
  • Todesdatum

    4. 4. 1976 Český Krumlov
František Petráš wurde 1885 in Zubčice bei Český Krumlov geboren. Er machte eine Ausbildung zum Maurer und absolvierte anschließend die Industrieschule für Bauwesen im Prager Stadtteil Smíchov. Hier legte er auch die Bauprüfung ab. Noch vor dem Ersten Weltkrieg begann er im Bauwesen unternehmerisch tätig zu sein und gründete 1920 zusammen mit seinen Brüdern Petr, Václav und Ludvík in Budweis (České Budějovice) das Bauunternehmen Bratří Petrášové. In den folgenden Jahren erlangte das Familienunternehmen auch dank der innovativen Praktiken von František Petráš einen Ruf, der über die Budweiser Region hinausging. Anfang der 20-er Jahre patentierte er mehrere bautechnische Erfindungen, darunter T-förmige Ziegel mit Entlastungshohlräumen. Dank ihrer besonderen Form und Verlegungsweise waren die sog. Petráš-Ziegelleicht, aber fest und gleichzeitig gut isolierend.

Vor allem in der Zeit der Ersten Republik errichtete die Firma Bratří Petrášové mehrere bedeutende Gebäude in Budweis, darunter ein Gebäude der Turnbewegung Sokol, das Gebäude des Kreditverbands oder das Kaufhaus Brouk und Babka. František Petráš war jedoch nicht nur als Baumeister, sondern auch als entwerfender Architekt von Bedeutung. Er ist der Autor mehrerer Villen und hat auch Miets- und Kaufhäuser entworfen. In seinem Werk sind zwei stilistische Phasen zu erkennen. Bauwerke aus den 10-er und 20-er Jahren zeichnen sich durch komplexe Grundrisse, die Kombination von Petráš-Blankziegelnund Stein oder Glattputz und ausgeprägte Walm- oder gewölbte Dächer aus. Ende der 30-er Jahre wandte er sich dem Funktionalismus zu. Das Zentrum des Schaffens von Petráš war Budweis, seine Bauwerke sind jedoch auch in anderen tschechischen Städten zu finden, darunter gerade in Iglau.

Der Zweite Weltkrieg brachte das Familienunternehmen in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten, die 1946 zu seinem Niedergang führten. Nach dem Krieg lebte František Petráš in Český Krumlov, wo er bis 1953 im Bezirksbauamt tätig war und noch in den 70-er Jahren an der Rekonstruktion einiger Häuser im historischen Zentrum der Stadt mitwirkte. Er starb 1976 im Alter von 91 Jahren.

Auswahl weiterer Werke 
Literatur und sonstige Quellen 

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