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Name
Weberei und Wollwarenfabrik Leopold Krebs -
Adresse
Srázná 156/18, Iglau -
Datierung
1893–1894, 1899, 1950 -
Autor
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Route
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Kode
94G -
GPS
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Typ
Industriegebäude -
Denkmalschutz
Schutzzone des Denkmalschutzgebietes der Stadt Iglau
Der Inhaber Leopold Krebs hat sein Handwerk in Liberec erlernt. Damals galt Liberec als mitteleuropäisches Zentrum der Textilindustrie und die dortige Webereischule war die erste Schule dieser Art in Mitteleuropa. Die Studierenden erwarben Fähigkeiten und Kenntnisse in Farbharmonie, Zeichnen, praktischer Handweberei oder belegten einen Kurs in der Handelslehre. Die besten von ihnen konnten ihre Werke auf Weltausstellungen ausstellen. Die Schule wurde mit modernen Werkstätten mit 27 Handwebstühlen und zwei mechanischen Webstühlen ausgestattet. Nach seinem Studium begab sich Leopold Krebs auf eine Erfahrungsreise. In Deutschland und Böhmen besuchte er mehrere Webereien mit mechanischen Webstühlen. Er nahm eine Stelle an und sammelte praktische Erfahrungen für die Handweberei des Vaters Augustin Krebs & Sohn. Nach seiner Rückkehr nach Iglau 1877 mietete er das Gebäude der ehemaligen Spinnerei von Wenzelides in Dřevěné Mlýny und ließ die Räumlichkeiten für das Familienunternehmen erweitern. Im Jahr 1882 übertrug ihm sein Vater die Leitung des gesamten Unternehmens. In den Jahren 1882–1883 errichtete Leopold neben dem ursprünglichen Gebäude ein mehrgeschossiges Gebäude mit Werkstätten für die Verarbeitung von Wollrohstoffen und anderen Einrichtungen.
In den 90-er Jahren des 19. Jahrhunderts beschloss Krebs eine neue Weberei zu bauen und bat Theodor Lang, den Baumeister aus Iglau, an dem Projekt mitzuarbeiten. Die Fabrik wurde in den Jahren 1893–1894 in der Straße Srázná gebaut. Lang entwarf ein fünfgeschossiges Gebäude mit Holzbalkendecken. An der Nordseite wurde ein Schornstein mit angrenzendem Kesselhaus gebaut. Später, 1899, wurde die Walke in Richtung des Hofes erweitert. Leopold Krebs wollte die neue Weberei und Wollwarenfabrik sehr modern ausstatten. Es wurde auf 12 Handwebstühlen gewebt, doch die Werkstätten waren auch mit 20 mechanischen Webstühlen ausgestattet. Die Spinnerei verfügte über 1.200 Spindeln. Der Antrieb erfolgte über das Dampfkesselhaus im Hof mit einer Leistung von bis zu 100 PS. Zum Färben von Stoffen nutzte die Firma eine Färberei, die sich in der heutigen Straße Mostecká am Fluss Jihlava befand. Diese war Teil des Unternehmens. Sie wurde unter anderem auch von Karl, dem Freiherrn von Wiedersperg (1867–1950) verwaltet, der das Anwesen in Plandry besaß. Im Jahr 1894 wurde die Färberei mit einem Dampfkesselhaus ausgestattet, bis 1909 wurde sie noch durch eine Spinnerei, Weberei und Walke ergänzt, die von einer Turbine angetrieben wurden. Leider ging die Färberei im Laufe des 20. Jahrhunderts allmählich unter und ist bis heute nicht erhalten geblieben.
Die Weberei in Srázná war offenbar bis zur Verstaatlichung 1948 in Betrieb, als das Gebäude vom staatlichen Betrieb Modeta Jihlava übernommen wurde. Ein Jahr später zerstörte ein Großbrand das Gebäude. Die ursprünglichen Holzbalken wurden danach durch Stahlbetondecken ersetzt und der nördliche Teil wurde neu aufgebaut. Der südliche Wohnflügel hat sein Aussehen bewahrt, aber leider wurde die Fassade vor kurzem wärmegedämmt und das Haus hat sein ursprüngliches Aussehen verloren. Derzeit ist der ursprüngliche Maschinenraum im nördlichen Teil durch einen dreistöckigen Anbau ersetzt worden. An das Kesselhaus und den Schornstein grenzt auch der Anbau, der als Lagerraum dient.
MP
Literatura:
Augustin Krebs und Sohn, Militärtuch– und Schafwollwaaren–Fabrik, Iglau, Die Gross–Industrie Österreichs I, Wien 1898, sv. 4, s. 111–112.
Michaela Ryšková [ryš], Továrna na vojenská sukna a vlněné zboží Augustin Krebs a syn, in: Hana Hlušičková (ed.), Technické památky v Čechách, na Moravě a ve Slezsku II, Praha 2002, s. 165.
Lukáš Beran – Vladislava Valchářová – Jan Zikmund (eds), Industriální topografie / Kraj Vysočina, Praha 2014, s. 34.
Ostatní zdroje:
Státní okresní archiv Jihlava – Stavební archiv, čp. 18, 156.
Střední průmyslová škola textilní, http://www.spstliberec.cz/cz/o–skole/historie/, vyhledáno 13. 2. 2022.
Kateřina Eliášová, Jihlavské opevnění v kontextu historie města, nepublikovaná diplomní práce Vysoké školy polytechnické, Jihlava 2011, s. 40–42, https://isz.vspj.cz/bp/get-bp/student/25709/thema/1240, vyhledáno 13. 2. 2022.