Der Block der Wohnhäusern mit einer Gesamtkapazität von 90 Wohnungen wurde nach dem Projekt der Architekten Jan Aulík und Jakub Fišer im abfallenden Gelände des Iglauer Vorortes in direkter Kontinuität mit der älteren Wohnsiedlung aus den 50-er Jahren errichtet. Der Block besteht aus fünf stilistisch einheitlichen, freistehenden Gebäuden mit einem einfachen rechteckigen Grundriss und einem Schrägdach, das die Architekten in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Stadt gewählt haben und das auch auf die Neigung des Grundstücks eingeht. Während die Häuser Nr. 4933–4936 in einer Linie hintereinander an der abbiegenden Straße Zátopkova stehen, platzierten Aulík und Fišer das Gebäude Nr. 4937 auf die gegenüberliegende Seite ihrer Kurve und schoben es leicht aus dem Block der Häuser in Richtung Straße Pavlova vor. Jede der Einheiten erhielt dann eine eigene Zufahrt, welche die nördliche Eingangsfassade säumt und unter anderem Plätze im Freien schafft. Dabei handelt es sich um fünfstöckige Wohnhäuser, in denen in der Regel vier Wohnungen pro Stockwerk untergebracht sind – eine Ausnahme bildet das Erdgeschoss, in dem sich jeweils zwei barrierefreie Wohnungen mit eigenem Vorgarten unter den Fenstern befinden. Atypisch – vertikal erhöht – sind auch Wohnungen unter dem Plutdach.
Die Architekten haben alle Wohnhäuser als einfache, weiße, rechteckige Blöcke entworfen. In der Ebene der Nord-, Ost- und Westfassade wurden sie flächig und rational konzipiert, während in der Ebene der Südfassade mit dem Motiv der vorgelagerten Holzwand gearbeitet wird – eine Art ästhetisierendes, ausgelassen hinzugefügtes und durch einzelne Latten rhythmisiertes Vorderplan des Bauwerks selbst. Aus praktischer Hinsicht handelt es sich um einen Paravent, der eine Balkonreihe verdeckt und Privatsphäre und Schutz vor der Sonne und der Überhitzung des Gebäudes bietet. Aus künstlerischer Sicht kann die vorgelagerte Wand als eine neue, durch vertikal verlegte Latten rhythmisierende Schicht des Bauwerks betrachtet werden, deren Transparenz und ästhetische Wirkung sich je nach Blickwinkel verändert. Die Architekten befestigten hier an verzinkten Stahlprofilen imprägnierte Fichtenholzlatten, deren Raster und vor allem Profile sich gleichzeitig mit der Höhe des Gebäudes verändern, je nach Besonnungsrad der einzelnen Stockwerke. Die auf diese Weise angebrachte zusätzliche Schicht des Gebäudes ist der Hauptmasse vorgelagert und überragt sie gleichzeitig auf beiden Seiten. So entsteht ein großzügiger Außenaufenthaltsbereich, der nicht nur die festen Umrisse des Gebäudes, sondern auch die Grenzen etablierter Vorstellungen über mögliche Vergrößerung des Wohnraums der Wohneinheit überschreitet.
Die Autoren fügten der Nordfassade Akzente aus dunklem Eichenholz hinzu, diesmal jedoch in der Fläche, in Form einer fugenlosen Verkleidung und nur in der Ebene des Parterres. Außerdem verläuft über die gesamte Länge der Eingangsfassade eine Markise mit einer hölzernen Sichtschalung, welche die Eingangstür und die Einfahrt in vier Garagen deckt. Gleichzeitig setzten die Architekten in der Ebene des Parterres ein typografisch aufbereitetes Informationssystem ein, das mit Farben, Buchstaben und Zahlen die einzelnen Häuser der gesamten Wohnanlage kennzeichnet und gleichzeitig die Eingänge zu den Garagen markiert. Aulík und Fišer haben dieses Informationssystem einschließlich seiner charakteristischen Farbgebung auch im Inneren jedes Gebäudes verwendet (z.B. in der Ebene der Eingangswand mit Briefkästen, bei den Kennzeichnungen der Hydranten oder der Schaltkästen). Darüber hinaus ist die Nordfassade, wie auch die Ost- und Westfassade, durch rechteckige Fenster mit vertikaler und horizontaler Ausrichtung unterbrochen, die durch graue Putzstreifen verbunden sind, die den Eindruck von Fensterreihen erwecken. Unter der Mündung des abschüssigen Dachs haben die Architekten eine mit Blech verkleidete Fensterreihe angebracht, das den Eindruck einer Art modernen Frieses erweckt. Vor allem dank der Arbeit mit einfachen architektonischen Formen, Holzverkleidungen, mit dem Motiv der vorgelagerten Terrassenmasse und dank der typografischen Behandlung des Informationssystems lassen sich in dem Block von fünf Wohnhäusern in der Straße Zátopkova Parallelen zu der drei Jahre jüngeren Realisierung in Iglau der Architekten Aulík und Fišer in der Straße Na Dolech (2003–2004) beobachten.
AB















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Name
Block von fünf Wohnhäusern -
Adresse
Zátopkova 1, 2, 3, 5, 7 4933 – 4937, Iglau -
Datierung
2000–2001 -
Autor
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Route
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Kode
34E -
GPS
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Typ
Miethaus -
Denkmalschutz
Ohne Schutz
Literatura:
Jan Aulík, Jakub Fišer, Bytové domy v Jihlavě, ERA 21 III, 2003, č. 3, s. 28–30.
Jan Aulík, Jakub Fišer, Obytný soubor Na Dolech, in: Architekt LI, 2005, č. 2, s. 17–18.
Ostatní zdroje:
https://www.qdesign.cz/novostavby-bytove-domy/jihlava-zatopkova-ul-3430148-2528.3430148.5, vyhledáno 26. 10. 2022.
https://www.afarch.cz/projekt/bytove-domy-pavlovova-jihlava/, vyhledáno 26. 10. 2022.
https://www.stavbaweb.cz/bytove-objekty-v-jihlav-4680/clanek.html, vyhledáno 27. 10. 2022.