Grundschulen Demlova und Březinova

   
Zu den erforderlichen Bauwerken der Folgeeinrichtungen der Wohnsiedlung Březinky gehörte auch ein Gebäudekomplex für zwei Grundschulen, der vom Architekten Ctibor Seliga aus dem Studio von Jan Řídký aus Stavoprojekt Jihlava entworfen wurde. Seliga hat bereits Erfahrungen mit dem realisierten Entwurf der Iglauer Grundschule Seifertova (ZDŠ Leninova) gesammelt, bei dem er mit Jiří Herzán zusammengearbeitet hat. Den Schulkomplex für die Neunjährige Grundschule Semilucká I und II(heute Grundschule Demlova Nr. 4178 und Grundschule Březinova Nr. 4765) konzipierte Seliga als eine atypische Konstruktion. Er platzierte sie auf der Grundlage des Plans der einleitenden urbanistischen Studie und des Raumordnungsplans aus der zweiten Hälfte der 60-er Jahre zum östlichen Rand der Siedlung in einer offenen, an die umgebende Landschaft angrenzenden Grünfläche. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe eines Teichs und einer Waldlandschaft mit einem mäandernden Fluss, neben einer Straße, die nach Helenín führt. Die Platzierung der Schulen in die natürliche Landschaft und an die durch die gesamte Siedlung verlaufende Hauptfußgängerroute ohne Kollision mit dem Autoverkehr wurde zu einem Schlüsselelement für die Konzeption der gesamten Wohnsiedlung. Das Staatsunternehmen Pozemní stavby Brno begann 1973 mit dem Bau und übergab am 1. September 1976 das Gebäude der nördlich platzierten Schule (Demlova) zur Nutzung. Der Rest der Schule (Březinova) eröffnete feierlich seine neuen Räumlichkeiten genau ein Jahr später. Der Bau des gesamten Geländes kostete 40 Millionen Kronen.

Jedes Gebäude bestand aus drei vierstöckigen Hauptflügel mit Klassenräumen, die in einem kammartigen Grundriss angeordnet waren. Es verfügte über insgesamt 24 Klassenräume. Die Giebelwände an der Vorderseite der Flügel mit Klassenräumen durchbrechen die Loggien der Lehrerzimmer. An beide Hauptgebäude schloss ein einstöckiger verbindender Eingangstrakt mit Umkleiden und Büros der Direktion an, der mit großformatigen Fenstern verglast war. Der zweistöckige hintere Flügel bot Platz für Fachklassenräume, die durch eine Schiebewand in zwei gleiche Teile geteilte Sporthalle und ein Hallenbad. Im ersten Stockwerk befanden sich Lehrerzimmer und eine Galerie über der Turnhalle. Es wurde auch ein separates Gebäude für Speisesaal errichtet. Die Schule entsprach in vielen Parametern nicht der üblichen Bauweise von Schuleinrichtungen. Der Architekt platzierte hier nämlich die Klassenzimmer nur auf der Südseite, im Gegensatz zur üblichen Anordnung mit Klassenzimmern auf beiden Seiten des Korridors, und ließ die geräumigen Korridore mit direkter Beleuchtung in Richtung der Höfe. An der Nordseite hat er eine Treppe platziert. Seliga setzte das Schwimmbecken als „speziellen Klassenraum“ entgegen des abgestimmten Projekts durch. Zu den Raritäten seines Projekts gehörte auch ein Gewächshaus, das an den Klassenraum für Biologie anschloss.

Ein Bonus des Komplexes waren genügende Freiflächen und Grünanlagen in der Umgebung der Gebäude. Dies ermöglichte den Bau eines großzügigen Außensportplatzes mit einer Laufbahn und eines Schulgartens mit dem Obstgarten. Die grüne Konzeption mit dem Ausschluss von Autos wurde jedoch unglücklich durch die vorübergehend genehmigte Baustelle und das Lager der Baufirma Pozemní stavby Jihlava zwischen der Schule und der Straße Okružní gestört, die nach und nach durch dauerhaft installierte Gebäude ersetzt wurden, darunter die typisch fade Lidl-Filiale. Die Parkanlage vor der Schule wird durch die Statuengruppe aus Sandstein Tanz der Pionieredes Bildhauers Josef Kříž ergänzt. In der mittleren Eingangshalle der Schulen und in der Halle mit Schwimmbecken befinden sich bis heute großformatige Wandmosaiken.

JL
Literatur und sonstige Quellen 

Weitere Objekte auf dem Lernpfad