Ctibor Seliga

   
  • Architekt, Projektant

    Ctibor Seliga
  • Geburtsdatum

    8. 9. 1934 Košice, Slowakei

Ctibor Seliga wurde im Jahr 1934 in Košice geboren. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er jedoch in Iglau. Im Jahr 1960 schloss er sein Studium an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität in Brünn ab, wo er seine aus der Stadt Třešť stammende Frau kennenlernte. Zwischen 1960 und 1961 war er im Unternehmen Stavoprojekt Prešov tätig. Es folgte ein sechsmonatiger Wehrdienst, nach dem er sich in Iglau niederließ, wo er sich in den Jahren 1961 bis 1965 der pädagogischen Tätigkeit an einer Bauschule widmete. Ab 1965 war er zehn Jahre lang bei Stavoprojekt Brno – Betrieb Jihlava angestellt. Bei Stavoprojekt wurde er zum Hauptarchitekten für den Landkreis Znojmo. In den Jahren 1987 bis 1989 arbeitete er im genossenschaftlichen Projektatelier Drupos Brno – Atelier Iglau und von 1989 bis 1992 in der Wohnungsbaugenossenschaft Rozkvět Jihlava. Von 1992 bis 2012 war er als selbständiger Projektant tätig.

Die Karriere von Ctibor Seliga bildet eine fast fünfzigjährige Planungspraxis im Wohnungsbau und im Bau von Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen. Seine Arbeit umfasst Projekte in Iglau, Prag, Žďár nad Sázavou, Třešť und Pelhřimov. In das Portfolio von Seligas Werk in Iglau gehören die Gebäude der Grundschulen Demlova und Březinova. Zusammen mit Jiří Herzán entwarf er die Grundschule Seifertova (vormals Leninova). Von den Wohnkomplexen in Iglau war er zusammen mit Jiří Herzán und Zdeněk Gryc an den Wohnsiedlungen Iglau-Süd und Královský Vršek beteiligt. Weiter bearbeitete er einen Komplex atypischer Backsteinbauten für die Wohnsiedlung Na Dolech (1979) in den Straßen Olbrachtova, Vančurova und Kainarova. Zu Seligas Projekten gehört auch das Eisstadion in Znojmo (1967–1980), dessen endgültige Ausführung aufgrund von Verzögerungen beim Bau in Selbsthilfe leider von Seligas qualitativ besserem Entwurf (1966) abwich. Für Znojmo erstellte er auch Flächennutzungspläne für Wohnsiedlungen. Diejenigen, die nach seinen Entwürfen gebaut wurden, basierten auf einem geometrischen Netz in geschlossener Form. Ein großer Teil von ihnen stammt aus der Zeit von der ersten Hälfte der 60er bis zum Ende der 80er Jahre. Für die Stadt Třešť entwickelte Seliga einen Entwurf des Hauses der Kleidung (Dům odívání) sowie auch Wohnräume. Für die Wohnsiedlung Homolka in Prag 5 entwarf er Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen.

Den Komplex der Neunjährigen Grundschule Semilucká I und II in Iglau (heute Grundschule Demlova Nr. 4178 und Grundschule Březinova Nr. 4765) konzipierte Seliga als einen atypischen Bau. Auf der Grundlage des städtebaulichen Entwurfs der Wohnsiedlung Březinovy Sady (ursprünglich Antonína Zápotockého) des Architekten Zdeněk Gryc platzierte er die Grundschule am östlichen Rand dieses Wohnkomplexes, in einer offenen Grünanlage, die an die umgebende Landschaft angrenzt. Die Schule wurde im Jahr 1976 eröffnet.

Als Architekt war Seliga an der Auswahl der künstlerischen Elemente beteiligt. In Iglau gehörten dazu zum Beispiel der Brunnen vor dem Eingang zum Verwaltungsgebäude des Staatsgutes (1988) in der Straße Telečská oder die Statuengruppe Tanz (1978) vor dem Komplex der Grundschulen Demlova und Otokara Březiny. In Znojmo ließ er ein Relief an das Einkaufszentrum der Wohnsiedlung Pražská (1974) oder eine Statuengruppe einer Familie vor dem Einkaufszentrum (1977) aufstellen. Aus der Gesamtaufzählung der Aktivitäten und Werke von Ctibor Seliga geht hervor, dass das Tätigkeitsfeld des Architekten sehr vielfältig war und dass seine Projekte nicht nur das heutige Iglau wesentlich mitgestaltet haben.

FV

Auswahl weiterer Werke 
Literatur und sonstige Quellen 

Objekte