Tomáš Pilař

   
  • Architekt

    Tomáš Pilař
  • Geburtsdatum

    11. 10. 1963 Brünn

Der Architekt Tomáš Pilař schloss 1987 sein Studium an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Technischen Universität Brünn ab, danach wechselte er zur Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag. Hier schloss er 1994 den Masterstudiengang ab. Die Akademie bot ihm unter anderem einen Raum, um interdisziplinäre Kontakte zu knüpfen und seinen Horizont über das einseitig fokussierte Studium der Architektur hinaus zu erweitern. Von 1998 bis 2000 war er als externer Pädagoge an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität in seiner Heimatstadt Brünn tätig. Die ersten Realisierungen und beruflichen Erfolge brachten Pilař die 90-er Jahre, in denen er mehrere Auszeichnungen im Grand-Prix-Wettbewerb der Architektengemeinde erhielt (z.B. 1996 ehrenvolle Erwähnung in der Kategorie Innenarchitektur, architektonisches Design und kleine Architektur für die Realisierung der Innenräume des Gemeinschaftszentrums des Rathauses in Brünn). In dieser Zeit arbeitete er oft mit seiner Frau Eva Pilařová zusammen. Im Jahr 1996 begann er außerdem eine intensive Zusammenarbeit mit Ladislav Kuba, mit dem er zwei Jahre später das Brünner Architekturstudio Kuba & Pilař architekti gründete. Im Jahr 1998 gewann das Autorenduo den Wettbewerb für die Bibliothek der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn, was ihnen zum ersten Mal einen großen realisierten öffentlichen Auftrag einbrachte. Seit 2002, als Kuba und Pilař für die Realisierung des Gebäudes der Fakultät für Chemische Technologie und der Sporteinrichtung der Universität Pardubice mit dem Hauptpreis des Grand Prix der Architektengemeinde ausgezeichnet wurden, haben die Architekten zahlreiche weitere in- und ausländische Nominierungen und Auszeichnungen erhalten (zuletzt Architekt des Jahres 2022) und zählen damit zu den herausragendsten Studios der zeitgenössischen tschechischen Architektur.

Das Studio Kuba & Pilař hat ein breites Spektrum an Projekten realisiert, von Sakralbauten, Denkmälern, Familien- und Wohnhäusern bis hin zu Einkaufszentren und Universitätsgebäuden im ganzen Land. Seine Bauwerke verbinden das Erbe der tschechoslowakischen Vorkriegsarchitektur mit den Impulsen des zeitgenössischen Weltschaffens, wie sie zum Beispiel im Werk des Schweizers Peter Zumthorn zum Ausdruck kommen. Die Architekten verfolgen langfristig den Weg der minimalistischen Ästhetik, nicht jedoch auf Kosten der künstlerischen Dimension der Bauwerke. In der Arbeit von Kuba und Pilař spielt das Detail, das die künstlerische Intention im Raum materialisiert, die kontextuelle Integration des gesamten Objekts in das städtische Ganze sowie die Durchdringung des inneren Inhalts des Bauwerks in seine visuelle Form eine wichtige Rolle. Was die Werkstoffe betrifft, so arbeiten die Architekten hauptsächlich mit Sichtbeton, den sie häufig um Elemente aus Holz, Glas oder Metall ergänzen. Das Ergebnis sind reine und wahrheitsgetreue, schlichte und dennoch monumentale und stark eindrucksvolle Bauwerke, die sich ganz natürlich in die Umgebung der tschechischen Städte und Dörfer einfügen.

AB

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