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Architekt, Baumeister
Tomáš Brix -
Geburtsdatum
3. 3. 1945 Prag
Nach Abschluss seines Studiums fing Tomáš Brix 1973 im Studio GAMA des Projektinstituts für den Ausbau der Hauptstadt Prag unter der Leitung von Karel Prager an. Hier widmete er sich vor allem der Zusammenarbeit am Projekt des Gebäudes der Nationalbibliothek und des zentralen Busbahnhofs im Prager Stadtviertel Karlín. Im Jahr 1977 wechselte er in das generationsnahe Atelier 7 von Ivo Oberstein, dessen Mitarbeiter sich mit der Planung des Ausbaus des Prager Stadtviertels Jihozápadní Město befassten. Die Projekte, an denen sich Tomáš Brix insbesondere mit Václav Králíček und Martin Kotík beim Atelier 7 beteiligte, tragen die Handschrift der Postmoderne mit ihrer Betonung architektonischer Archetypen sowie der lokalen Tradition. Ein Beispiel dafür ist die gemeinsame Realisierung der Gaststätte Na Brance, bei der sich die Autoren auf eine Studie über die charakteristischen Merkmale der tschechoslowakischen Gaststätten der dritten und vierten Preiskategorie stützten. Seine Erfahrungen mit dem Ausbau des Prager Stadtviertels Jihozápadní Město hat Brix in seinem Aufsatz Zur Theorie und Praxis der architektonischen Konzeption festgehalten, der nur einer von vielen theoretischen Texten des Autors ist.
Der Zusammenarbeit mit Králíček und Kotík, die beim Ausbau des Prager Stadtviertels Jihozápadní Město begann, folgte 1990 die gemeinsame Gründung des Studios Omicron-K. Noch im Geiste des Schaffens der 80-er Jahre realisierten die Architekten in der ersten Hälfte der 90-er Jahre zwei wichtige Bauerke – das Theater Horácké divadlo in Iglau und den Börsenpalast (Burzovní palác) in der Straße Rybná in Prag. Nach dem Vorbild des postmodernen Ansatzes ließen die Autoren die Funktion der beiden Bauwerke in ihre äußere architektonische Auffassung einfließen. Zwischen 1990 und 2001 bereicherte Tomáš Brix seine Arbeit durch pädagogische Tätigkeit als Leiter des Ateliers für schöpferische Arbeit an der Fakultät für Architektur der Tschechischen Technischen Universität. Im Jahr 1996 gründete er sein eigenes Studio B.R.I.X., in dem er zusammen mit seinem Sohn Tomáš bis heute energie- und kostensparende sowie ökologische Bauwerke entwirft. Neben der Architektur konzentrieren sich beide gemeinsam auch auf das Entwerfen von Massivholzmöbeln, welche die neuesten Erkenntnissen der Ergonomie berücksichtigen und im Einklang mit dem ökologischen Denken aus restlichem Baumaterial hergestellt werden.
AB
Einkaufszentrum Luka in der Südwestlichen Stadt, Mukařovského 15, Praha 13–Lužiny, 1977–1989 (mit Martin Kotík und Václav Králíček)
Aufkaufstelle von Rohstoffen in der Südwestlichen Stadt, Šostakovičovo náměstí 1, Praha 13–Stodůlky, 1977
Aufkaufstelle von Rohstoffen in der Südwestlichen Stadt, Fantova 23, Praha 13–Lužiny, 1977–1984 (beschädigt, heute eine Autowerkstatt)
Restaurant Na Brance in der Südwestlichen Stadt, Šostakovičovo náměstí 5, Praha 13–Stodůlky, 1977–1984 (mit Václav Králíček)
Postamt im Stadtviertel Jihozápadní Město, Jeremiášova 3, Praha 13–Stodůlky, 1982–1985 (mit Martin Kotík und Václav Králíček)
Einkaufs- und Bürozentrum Západ im Stadtviertel Jihozápadní Město, Petržílkova, Praha 13–Nové Butovice, 1984–1999 (mit Michal Šrámek)
Handels- und Verwaltungsgebäude Holan, heute Börsenpalast, Rybná 682, Praha 1–Staré Město, 1992–1995 (mit Martin Kotík und Václav Králíček)
Wohn-, Handelss- und Verwaltungszentrum im Stadtviertel Jihozápadní Město, Praha 13–Nové Butovice, Sluneční náměstí, 1996–1999
Familienvilla, Pod Vlachovkou 2153/4, Praha 8–Libeň, 2000
Ärztehaus in Beroun, Plzeňská 1880, Beroun, 2014 (mit Tomáš Brix Jr.)
Wohnhaus im Überschwemmungsgebiet, Hradišťko-Kersko u Sadské, 2019–2021 (mit Tomáš Brix Jr.)
Literatura:
Petr Ulrich, Petr Vorlík, Beryl Filsaková, Katarína Andrášiová, Lenka Popelová, Šedesátá léta v architektuře očima pamětníků, Praha 2006, s. 204–206.
Michaela Janečková, Michal Brix, Tomáš Brix, in: Vladimír 518 (ed.), Architektura 58–89, díl I., Praha 2022, s. 615–617.
Ostatní zdroje:
Kateřina Nechvílová, Architekt Tomáš Brix, nepublikovaná bakalářská práce Filozofické fakulty Univerzity Palackého, Olomouc, 2009.
Markéta Mráčková, Barbora Šimonová, Postmoderní stavby na sídlišti Stodůlky, https://cosa.tv/postmoderni-stavby-na-sidlisti-stodulky-v-praze-posta-byvala-hospoda-na-brance-a-sberny-surovin/, vyhledáno 8. 10. 2022.
Jana Pavlová, Postmoderna bez „postmoderny”, https://www.era21.cz/cs/clanky/clanky/2022-03-23-postmoderna-bez-postmoderny/, vyhledáno 8. 10. 2022.
Tomáš Brix, https://www.archiweb.cz/tomas-brix, vyhledáno 18. 9. 2022.
https://www.domybrixt.cz/, vyhledáno 6. 10. 2022.
https://www.brixt.cz/, vyhledáno 6. 10. 2022.