Zdeněk Petrů

   
  • Architekt

    Zdeněk Petrů
  • Geburtsdatum

    14. 7. 1934 Brünn
  • Todesdatum

    11. 7. 2020 Brünn

Zdeněk Petrů wurde 1934 in Brünn in eine Kaufmannsfamilie geboren. Seine Mutter, geborene Špačková, stammte aus Brünn und sein Vater aus der mährischen Walachei (Valašsko). Gemeinsam betrieben sie in Brünn ein Gemischtwarengeschäft. Nach dem Abschluss des Realgymnasiums in Brünn wollte Petrů mit dem Studium der Philosophie fortsetzen, wurde jedoch nicht angenommen. Stattdessen begann er 1952 ein Architekturstudium an der Technischen Universität in Brünn im Studio von Professor Bedřich Rozehnal. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums 1958 wurde er im Stavoprojekt Jihlava eingesetzt, das als Zweigstelle des Unternehmens in Brünn fungierte. Hier arbeitete Petrů bis 1975 im Architekturbüro von Jan Řídký, mit einer kurzen Unterbrechung in den Jahren 1968–1969, als er im Rathaus von Iglau in der Bauabteilung tätig war. Im Rahmen des Architekturstudios leitete Petrů später auch seine eigene Projektgruppe.

Aus seiner Zeit bei Stavoprojekt stammen die wichtigsten Bauwerke des Architekten, die für Iglau und die Umgebung, zum Beispiel für Humpolec, Kamenice nad Lipou, Třebíč, Velké Meziříčí, Větrný Jeníkov oder Žďár nad Sázavou entworfen wurden. Als das bedeutendste und zugleich umfangreichste Projekt, das er als Hauptprojektant leitete, kann die Wohnsiedlung III U Hřbitova in Iglau angesehen werden. Petrů entwarf architektonisch sehr gelungene Gebäude des Kindergartens mit Kinderkrippe und eines Einkaufszentrums mit dem Restaurant Krystal in einem großen städtischen Komplex mit zehn Reihenplattenbauhäusern.

Der Architekt Petrů entwarf hauptsächlich Siedlungen mit Plattenbauten und Gebäude für Kindergärten und Grundschulen. Aus seinen Projekten und Realisierungen geht hervor, dass er dazu neigte, mit Material in einem funktionalistischen Ausdruck der Zwischenkriegszeit zu arbeiten, den er jedoch entsprechend den Anforderungen der kommunistischen Nomenklatur jener Zeit überarbeiten musste. Beispiele dafür sind die Projekte für die Schule in Větrný Jeníkov oder das Zentrum Krystal in einer Iglauer Wohnsiedlung, bei denen aus den ursprünglich entworfenen Fensterreihen und verglasten Schaufenstern in der finalen Ausführung eine Reihe von geteilten ein- oder zweiflügeligen Fenstern wurde. Ein aussagekräftiges Beispiel für die Sympathie des Architekten für das Erbe des Funktionalismus wurde zweifellos der Lungenpavillon für das Krankenhaus in Uherské Hradiště, an dem er zusammen mit Marta Přibová arbeitete. Hier bekennt sich das Autorenduo ganz offen zu den funktionalistischen Krankenhausbauten von Bedřich Rozehnal.

Im Jahr 1975 kehrte Petrů mit seiner Familie in seine Heimatstadt Brünn zurück. Zunächst arbeitete er beim Staatlichen Projektinstitut für Handel (Státní projektový ústav obchodu, SPÚO), später bei der Genossenschaft für Hochbauten (Družstvo pozemních staveb, DRUPOS), wo er hauptsächlich Familienhäuser entwarf. In den 90-er Jahren, vor seiner Pensionierung, arbeitete er noch für kurze Zeit in der technischen Abteilung des Krankenhauses Bohunice in Brünn, wo er an kleineren baulichen Veränderungen beteiligt war.

LVo

Auswahl weiterer Werke 
Literatur und sonstige Quellen 

Objekte