Richard Goldreich

   
  • Architekt, Baumeister

    Richard Goldreich
  • Geburtsdatum

    3. 3. 1887 Sokolovec, Bezirk Havlíčkův Brod
  • Todesdatum

    8. 5. 1955 Prag

Der Sohn des jüdischen Kaufmanns Moritz Goldreich (geb. am 28. 7. 1842 Dolní Sokolovec, gestorben am 23. 5. 1907 Pardubice) und seiner zweiten Ehefrau Mathilde, geborene Strasser, hatte vier Geschwister und vier Halbgeschwister. Kurz nach seiner Geburt, um 1890, zog die Familie nach Pardubice, wo Richard Goldreich mit einer kurzen Unterbrechung bis zum Jahr 1923 lebte. Vermutlich absolvierte er die Technische Hochschule Prag. Am 7. 11. im Jahr 1911 meldete er seinen Wohnsitz in Prag an, als Beruf ist Kandidat des Ingenieurwesens angegeben, er blieb hier jedoch vermutlich nur bis Mitte 1912. Am 31. 10. 1923 schloss er in Prag – zu dieser Zeit wohnte er an der Adresse Královské Vinohrady Nr. 45 (heute Škrétova 45/8) – eine standesamtliche Ehe mit Magdalena Maršíčková (geb. am 6. 11. 1896 Čivice, heute Staré Čivice, Bezirk Pardubice, gestorben im Oktober 1979, Prag). Nach dem standesamtlichen Eintrag wurde die Ehe am 17. 6. 1941 geschieden, wahrscheinlich mit der Absicht, die Ehefrau vor den Folgen der Nürnberger Gesetze zu schützen. Einem anderen Eintrag zufolge heirateten sie jedoch im Januar 1942 erneut. Mit dem Transport AE 3 von Prag am 11. 2. 1945 wurde Richard Goldreich nach Theresienstadt deportiert, wo er das Kriegsende erlebte. Im Jahr 1945 beantragte er die Änderung seines Nachnamens in Grégr. Mit dem Bescheid des Prager Magistrats vom 21. 1. 1946 wurde seinem Antrag stattgegeben.

Ing. Richard Goldreich war als Architekt und Baumeister zunächst in Pardubice tätig, wo wir bisher sein einziges Bauwerk, die 1922 errichtete Telegrafie- und Telefonfabrik Telegrafia, später Tesla, in der Straße Kyjevská Nr. 37, identifizieren konnten. Doch zweifellos hat er hier viel mehr Projekte umgesetzt. Im Jahr 1922, als er noch in Pardubice tätig war, entwarf er für seinen Bruder, den Kaufmann Erwin Goldreich (geb. am 14. 3. 1886 Sokolovec, gestorben 1950 Prag), den Umbau des Hauses in der Straße Benešova 1251/23 und für die Firma Bratři Goldreichové einen Anbau des Lagerhauses des Großhandels mit Strickwaren zu diesem Haus. In Iglau war auch sein Halbbruder Karel tätig (geb. am 20. 7. 1877 Sokolovec, gestorben am 8. 9. 1942 Malý Trostinec). Im Jahr 1929 wurden nach Richards Entwurf zwei identische Villen in der Straße Fibichova Nr. 903/20 und 902/22 für die Partner der Firma Klinenberger a spol., Bedřich Klinenberger und Rudolf Popper, gebaut. 1923 verlegte Richard Goldreich seine Firma nach Prag. Ihren Sitz hatte sie an der Adresse Škrétova 11, Královské Vinohrady.

PD

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