Der aus Blansko stammende Pavel Fousek studierte Architektur an der Technischen Universität Brünn. Er studierte hier zur gleichen Zeit wie seine zukünftige Frau Jana, die als Autorin einer Schule in der Wohnsiedlung Nad Plovárnou oder der Sporthalle des Sportvereins SK Jihlava ebenfalls in die Geschichte der Iglauer Architektur einging. Ihre Bauwerke befinden sich ebenfalls in Třebíč oder Znojmo. Beide schlossen 1968 ihr Studium ab und fingen dann bei Stavoprojekt Jihlava an. Pavel Fousek arbeitete dort zunächst als selbständiger Projektant, ab 1982 als Leiter des Studios und zwischen 1988 und 1990 als Direktor des Instituts. In den siebziger und achtziger Jahren entwarf er mehrere Gesundheitseinrichtungen (Poliklinik in Žďár nad Sázavou, Krankenhauspavillon in Blansko) sowie öffentliche Gebäude (Trauerhalle in Velké Meziříčí, Sparkasse in Třebíč). Gemeinsam mit Milan Blahut entwarf er für Iglau ein neues Krematorium, das sich sensibel in die Landschaft am nördlichen Stadtrand einfügte.
Er war stets darum bemüht, mit einem vorgegebenen Konstruktionssystem erfinderisch zu arbeiten, wie etwa die Schrägen an der Hauptfassade der Poliklinik in Žďár oder die originellen Eingangsportiken mit Treppen der Poliklinik in Třebíč zeigen. Bei kreativen Aufträgen, bei denen er nicht an die Anforderungen der billigsten und einfachsten Konstruktion gebunden war, arbeitete er mit gängigen Werkstoffen wie Stein, Glas und Holz. Sowohl das Gebäude des Krematoriums in Iglau als auch die Trauerhalle in Velké Meziříčí zeichnen sich durch ein ruhiges und gleichzeitig starkes und majestätisches Zusammenspiel von natürlichen Werkstoffen aus. Mit hellem Stein arbeitete er auch an dem scharf modellierten Befreiungsdenkmal in Iglau, das Mitte der 70-er Jahre in der Nähe des Zentralfriedhofs errichtet und kurz nach der Samtenen Revolution zerstört wurde.
Nach der Auflösung von Stavoprojekt 1991 gründete Pavel Fousek zusammen mit seiner Frau Jana und weiteren Kollegen aus seiner Arbeitsstätte eine private Firma, Společnost projektových ateliérů (S.P.A.), die – mittlerweile allerdings mit neuen Eigentümern – bis heute besteht. In den 90-er Jahren widmete er sich hauptsächlich Umbauten historischer Häuser in Iglau und weiteren Städten. Am Ende des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends ging er in den Ruhestand.
TŠ






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Architekt
Pavel Fousek -
Geburtsdatum
9. 6. 1945 Blansko
Auswahl weiterer Werke
Krematorium, Smrčenská 80, Nr.4029, Jihlava, 1970–1976 (mit Milan Blahut)
Trauerhalle, Karlov 772, Velké Meziříčí, 1973–1974
Poliklinik in der Wohnsiedlung Hora-Domky, Vltavínská 10, Nr.1289, Třebíč, 1973–1980 (mit Jana Fousková)
Befreiungsdenkmal (Památník osvobození), Žižkova 110, Nr.4763, Jihlava, 1974–1975 (abgerissen 1990)
Poliklinik, Studentská 4, Nr.1699, Žďár nad Sázavou, 1983–1985
Interner Krankenhauspavillon, Sadová 33, Nr.1596, Blansko, 1984–1986
Operationssäle und Intensivstation des Krankenhauses, Radomyšlská 336, Strakonice, 1985–1989
Staatliche Sparkasse und Bezirksfinanzverwaltung, Soukopova 22, Nr.139, Třebíč, 1986–1989 (umgebaut)
Trauerhalle, Karlov 772, Velké Meziříčí, 1973–1974
Poliklinik in der Wohnsiedlung Hora-Domky, Vltavínská 10, Nr.1289, Třebíč, 1973–1980 (mit Jana Fousková)
Befreiungsdenkmal (Památník osvobození), Žižkova 110, Nr.4763, Jihlava, 1974–1975 (abgerissen 1990)
Poliklinik, Studentská 4, Nr.1699, Žďár nad Sázavou, 1983–1985
Interner Krankenhauspavillon, Sadová 33, Nr.1596, Blansko, 1984–1986
Operationssäle und Intensivstation des Krankenhauses, Radomyšlská 336, Strakonice, 1985–1989
Staatliche Sparkasse und Bezirksfinanzverwaltung, Soukopova 22, Nr.139, Třebíč, 1986–1989 (umgebaut)
Literatur und sonstige Quellen
Literatura
40 let Stavoprojektu v Jihlavě 1949–1989, Jihlava 1989.
Michael Třeštík (ed.), Kdo je kdo: architektura, Praha 2000, s. 61.
Renata Vrabelová (ed.), Architektura 60. a 70. let 20. století v České republice, Praha 2020, s. 557.
Ostatní zdroje
Jana Laubová, Architektura Jihlavy 1900–2009, nepublikovaná diplomní práce Katedry dějin umění Filozofické fakulty Univerzity Palackého, Olomouc 2009, s. 92, 99.