Zdeněk Gryc

   
  • Architekt

    Zdeněk Gryc
  • Geburtsdatum

    15. 5. 1934

Zdeněk Gryc wurde am 15. Mai 1934 in eine Beamtenfamilie in Brünn geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Brno-Židenice fing er an die Fakultät für Architektur und Hochbau an der Technischen Universität Brünn an, wo er bei Bedřich Rozehnal studierte und Vorlesungen von Bohuslav Fuchs besuchte. Bereits ab 1958, als er sein Studium an der Technischen Universität abschloss, arbeitet er jedoch in Iglau und wird zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Iglauer Architektur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Studium war er zunächst nur für zwei Jahre bei Agroprojekt Jihlava angestellt. Ab 1960 war sein Arbeitsplatz für lange Zeit bei Stavoprojekt in Iglau, wo er bis 1991 tätig war, davon mehrere Jahre als Leiter des Studios. Nach der faktischen Auflösung von Stavoprojekt bewarb sich Zdeněk Gryc erfolglos um den Posten des Leiters der Baubehörde in Iglau und arbeitete 1992 kurzzeitig für das Bauunternehmen Stapos in Iglau. Noch im selben Jahr ging er in den Vorruhestand.

Einen wichtigen Platz im architektonischen Portfolio von Gryc nehmen Wohnsiedlungen ein, darunter Březinovy Sady, der größte Plattenbaukomplex in Iglau. Mit den Entwürfen von Wohnvierteln beschäftigte er sich sehr gründlich und bemühte sich stets, die ursprüngliche Landschaft zu dokumentieren und die entworfenen Gebäude so gut wie möglich zu integrieren. Nachdruck legte er ebenfalls auf den Erhalt möglichst vieler Grünflächen. Nicht weniger bedeutend sind in seinem Werk große Verwaltungsgebäude, wovon der Sitz des Kreisausschusses der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in Iglau und das daraus abgeleitete Gebäude mit derselben Funktion in Žďár nad Sázavou qualitativ herausragen. Die beiden Sekretariate bestehen aus einem hohen Verwaltungsgebäude und einem niedrigen Flügel mit einer vorgelagerten Skelettkonstruktion. Im Gegensatz zu den meisten Bauwerken in den Plattenbausiedlungen, deren Gestalt durch die erzwungene Verwendung der Plattentechnologie gebunden war, lassen sich in diesen Realisierungen die Lehren des Funktionalismus deutlich ablesen. Die Kombination aus hellem Putz und Keramikfliesen in braunroten Tönen, die der Architekt hier wählte, ist für die Bauwerke von Gryc sehr typisch. Er verwendete sie bereits bei seinem ersten großen Projekt, der Erweiterung des Gebäudes des Landeskreisnationalausschusses in Třebíč.

Der Architekt Gryc beschäftigte sich auch mit Umbauten, unter anderem ist er der Autor des geschätzten Umbaus des Restaurants Sklípek am Platz Masarykovo náměstí. In Anlehnung an die Werke seines Lehrers Bedřich Rozehnal entwarf er auch mehrere kleinere Gesundheitseinrichtungen. Von den nicht umgesetzten Projekten von Gryc ist eine Wettbewerbsstudie des Krematoriums von Iglau von 1967 zu erwähnen. Er setzte sie in ein großzügiges Landschaftskonzept mit dem Motiv eines lateinischen Kreuzes. Im Rahmen seiner Entwürfe für das historische Zentrum von Iglau setzte er sich für die Erhaltung der Häuserblöcke Krecl am Stadtplatz ein.

Auswahl weiterer Werke 
Literatur und sonstige Quellen 

Objekte