Friedrich (Samuel) Setz

   
  • Geburtsdatum

    20. 8. 1837 Sibiň, nyní Rumunsko
  • Todesdatum

    26. 2. 1907 Vídeň

Friedrich Setz wurde in eine protestantische Familie eines Baumeisters in Siebenbürgen geboren. Er besuchte das Polytechnische Institut in Wien, setzte anschließend mit dem Studium der Ingenieurwissenschaftunter dem Namen Samuel Setz von 1859 bis 1860 an der Polytechnischen Schule in München und von 1860 bis 1862 mit dem Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien fort. Von 1863 bis 1871 arbeitete er als privater Architekt und Baumeister in Wien. Im Jahr 1871 trat er in die Dienste der Ungarischen Ostbahn ein, wo er als Vertreter, später Leiter der Abteilung III, Hochbauplanung, bei der Baudirektion in Pest Zeichnungen, die sog. Normalien, für die Gebäude der Ungarischen Ostbahn anfertigte. Die Normalien als typisierter architektonischer Plan für den Bau des Betriebsgebäudes der Bahn wurden den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasst.

Ab dem 1. 9. 1874 wechselte Setz in den Dienst der k.k. Generalinspektion der österreichischen Eisenbahnen als Oberingenieur und Architekt. Von 1876 bis 1885 war er bei der k.k. Direktion für den staatlichen Eisenbahnbau angestellt. Dort arbeitete er als Leiter des Büros für die Hochbauplanung (Erstellung von Bauzeichnungen – Normalien – für die Strecken Rakovník-Protivín, Valšov-Rýmařov, Milotice nad Opavou-Vrbno pod Pradědem, usw.). Im Jahr 1882 wechselte er in die Generaldirektion der kaiserlich-königlichen Staatsbahnen (kkStB). Hier war er bis 1889 als Leiter der Abteilung 2/c des Hochbaus für den Bau der Arlbergbahn tätig. Ab 1885 befasste er sich mit den Planungsaufgaben für den Bau des Gebäudes der Galizischen Transversalbahn und der Böhmisch-Mährischen Transversalbahn, wo sein Stellvertreter der Oberingenieur Emilian Eysank von Marienfeld war. In dieser Zeit entstanden die Pläne für den Bahnhof Jihlava-město und die dazugehörigen Gebäude wie das Abfertigungsgebäude, das Gebäude des Wasserwerks und die Erweiterung der Dienstwohnungen, der Rundlokschuppen, das Bahnhofsgüterlager und das einfache und doppelte Wachhaus.

Im Jahr 1892 erhielt Setz vom Kaiser den Titel des Oberbaurats. In den Jahren 1890 bis 1895 war er erneut in der k.k. Direktion für den staatlichen Eisenbahnbau (unter dem k.k. Handelsministerium) als Leiter der Abteilung für Gebäudebauten tätig. Ab dem 1. 7. 1895 schied er aus dem aktiven Eisenbahndienst aus und wurde mit dem Ehrenamt eines Zentralinspektors der Generaldirektion im k.k. Handelsministerium in Wien betraut. Für seine Verdienste um den Bau der k.k. Staatsbahnen und der Arlbergbahn wurde er am 11. 12. 1889 mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens ausgezeichnet.

Neben der Planung von Eisenbahnbauten widmete sich der Oberingenieur und Oberinspektor Friedrich Setz von 1883 bis 1901 im Rahmen der Zivilarchitektur öffentlichen Aufträgen vom k.k. Ministerium für Post und Telegrafie. Für sie entwarf er 26 Postgebäude in Cisleithanien. Zu seinen bedeutenden architektonischen Bauten gehören die Postgebäude in Lemberg (Galizien), Olomouc, Graz, Triest, Czernowitz (Bukowina), Jablonec nad Nisou, Karlovy Vary und 1901 machte er sich um die Pläne für den Umbau des Hauptpostamtes in Prag verdient. Im Jahr 1902 erhielt er den Titel des Hofrats und trat 1905 in den Ruhestand.

RC

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