Jaromír Roučka

   
  • Baumeister

    Jaromír Roučka
  • Geburtsdatum

    6. 12. 1874 Velké Meziříčí
  • Todesdatum

    4. 6. 1934

Sohn des Baumeisters Václav Roučka (geb. am 11. 1. 1843 Velké Meziříčí, gestorben am 18. 8. 1913 ebd.) und Anna, geborene Hasseková (geb. am 25. 3. 1853 Třebíč, gestorben am 1. 1. 1942). Er hatte vier Geschwister, drei Brüder und die Schwester Marie (geb. am 29. 4. 1877 Velké Meziříčí). Der Bruder Osvald (geb. am 10. 2. 1883 Velké Meziříčí, gestorben 1956) war Baumeister in Sarajevo (auch als Fabrikbesitzer in Holásky bei Brünn erwähnt), Erich (geb. am 30. 10. 1888 Velké Meziříčí, gestorben am 16. 3. 1986 Ezelsdorf, Deutschland) war Techniker, Unternehmer und Erfinder, der jüngste Wilhelm (geb. am 8. 5. 1894 Velké Meziříčí, gestorben 1918) fiel auf dem Schlachtfeld bei Montello in Italien.

Der Vater Václav Roučka, Sohn des Zimmerermeisters Václav Roučka Sr. (geb. 1793, gestorben am 6. 8. 1875 Velké Meziříčí) und Františka, geborene Kallabová (geb. 1815, gestorben am 15. 2. 1905 Velké Meziříčí) baute in Velké Meziříčí z.B. eine neue Synagoge nach dem Projekt von August Prokop (1868–1870) oder das Gebäude einer Realschule (Gymnasium). Weiter realisierte er einen romantischen Umbau der Fassade des Schlosshofs, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts umgesetzt wurde. In den Jahren 1876 bis 1882 war er Mitglied des Stadtrats. Seine Frau Anna war die Tochter des ersten Bürgermeisters von Třebíč und des Gerbereibesitzers Martin Hassek.

Der Bruder Erich Rouček war ein tschechischer Techniker, Erfinder und Unternehmer. Bereits 1911 gründete er eine Fabrik für Messinstrumente in Blansko und 1929 eine Firma für Dampfkesselregler in Slatina bei Brünn. Im Laufe seines Lebens erwarb er rund 850 anerkannte Patente, vor allem im Bereich der Technik, was ihn zum produktivsten tschechischen Erfinder aller Zeiten machte.

Jaromír Roučka arbeitete zunächst als Bauleiter in der Baufirma seines Vaters in Velké Meziříčí. 10. 1. 1902 erhielt er eine Baukonzession in Blansko. Am 26. September 1903 heiratete er in Blansko Klaudia, geborene Zetková (geb. am 7. 5. 1884 Přerov), Tochter von Karel Zetek, Werkmeister in Blansko und Mathylda, geborene Holzerová. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor, Jaromír (geb. am 14. 8. 1906 Blansko), Miroslav (geb. am 9. 10. 1907 Blansko) und Karel (geb. am 10. 11. 1914 Blansko).

Jaromír Roučka betrieb bis zu seinem Tod 1934 einen Baugewerbebetrieb in Blansko, der anschließend von der Witwe Klaudia Roučková übernommen wurde. Der Stellvertreter des Gewerbebetriebs war der Sohn Ing. Jaromír Roučka. 18. 5. 1948 wurde für die Firma die Nationalverwaltung eingeführt, womit der Nationalbetrieb Konstruktiva, národní podnik, Praha II beauftragt wurde. Zum 1. 1. 1949 wurde die Firma verstaatlicht und in den Nationalbetrieb Tschechoslowakische Bauwerke (Československé stavební závody, národní podnik), Werk BN – 351 Brünn, später in den Nationalbetrieb Pozemní stavby, národní podnik Brno, eingegliedert.

Es ist sicher, dass Jaromír Roučka eine beträchtliche Anzahl von Bauwerken in Blansko und Umgebung, aber auch in weiter entfernten Orten entworfen und gebaut hat. Bisher hat sich leider niemand mit seiner Tätigkeit ausführlicher befasst. Neben der Beamtenvilla in Iglau für den Fabrikbesitzer Wilhelm Budischovský (1909), mit dem er wahrscheinlich über die Familie seiner Mutter verwandt war, entwarf und baute er für seinen Bruder Erich eine Fabrik für Messinstrumente und ein markantes denkmalgeschütztes Verwaltungsgebäude mit Pförtnerhaus der Firma K. & R. Ježek.

PD

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Literatur und sonstige Quellen 

Objekte des Baumeisters