Alois Netsch

   
  • Architekt, Baumeister

    Alois Netsch
  • Geburtsdatum

    10. 5. 1844 Radenín, Bezirk Tábor
  • Todesdatum

    5. 11. 1882 Prag
Alois Rudolf Václav Netsch wurde am 10. Mai 1844 in Radenín, Nr. 1 (Schloss) in der Familie von Jiří Netsch (geboren um 1810, gestorben am 30. 1. 1873 Mníšek pod Brdy, Bezirk Praha-západ), Forstbeamter, k. k. vereidigter Landvermesser und Forstschätzer auf dem Gut von Jindřich Kolowrat-Krakowský, und seiner Ehefrau Rozina, geborene Mikšíčková, ursprünglich aus Cheb, geboren. Später war Netschs Vater als Förster in Mníšek pod Brdy tätig. Hier hatte Alois Netsch sein Heimatsrecht. Am 17. 2. 1873 heiratete er in Prag in der Kirche des Hl. Havel in der Altstadt Mathilde (Matylda), geborene Andres (geb. am 2. 7. 1849 Prag), Tochter des Prager Bürgers und Fleischers Johann Andres. Er kam 1874 aus Bechyně nach Iglau, wo er als Bauingenieur auf dem Gut des Fürsten Karel Paar tätig war. Im erhaltenen Antrag auf eine Baukonzession in Iglau vom 12. 10. 1874, dem er 25 Anlagen beifügte, belegte er und gab unter anderem an, dass er beide Sprachen in Wort und Schrift perfekt beherrsche, das Polytechnische Institut in Prag absolvierte, das Maurerhandwerk erlernte, am Bau mehrerer Hochhäuser in Prag beteiligt war, nach dem Absolvieren seiner beruflichen Praxis 1869 die Baumeisterprüfung ablegte und dieselbe Prüfung bei der k. k. Statthalterei in Prag mit dem Ergebnis „besonders qualifiziert“ bestand. Er ist auch geprüfter Zivilgeometer. Aus dem Antrag geht ferner hervor, dass er an der höheren Landesrealschule in Linz Geometrie und Baukonstruktionslehre als Stellvertreter unterrichtete. Nach bestandener Prüfung in Iglau ernannte ihn das Landgericht in Prag zum Sachverständigen für Bauwesen, woraufhin Netsch als Ingenieur beim Bau der Bahnstrecke Pilsen-Priesen arbeitete. Das Verzeichnis der Getrauten des Pfarramtes von St. Havel in Prag führt ihn zum Zeitpunkt seiner Heirat, also Anfang des Jahres 1873, als Bauingenieur in Wien, mit dem Wohnsitz in der Althanstraße 17 auf. Die Konzession für den Standort in Iglau erhielt er am 17. 10. 1874.

Im Jahr 1877 ging Netsch nach Prag. Der Stadtrat von Iglau stellte ihm am 21. 9. in diesem Jahr ein Empfehlungszeugnis aus, in dem neben anderen lobenden Bewertungen angeführt wird, dass er sich im Baugewerbe in Iglau und Umgebung praktisch betätigt habe, wo er größere Bauwerke geleitet hatte. Als Beispiel wird die evangelische Kirche in Iglau angeführt, bei der er Geschmack und Eleganz bewies, so dass das Bauwerk eine Zierde der Stadt sei.

Seinen Wohnsitz in Prag meldete er am 11. 10. 1877. Die Baukonzession erhielt er hier am 14. 6. 1878, 1880 gab er sie zurück. Er wohnte in Nové Město Nr. 1494. Anfang 1882 erwarben er und seine Frau das Heimatrecht in Prag, Netsch erhielt dort auch das Bürgerrecht. Er starb am 5. 11. 1882 und wurde auf den Friedhöfen Olšany beerdigt. Die Ehefrau zog am 4. 5. 1883 in das Haus Nr. 17 in Nové Město um, das ihrem Vater gehörte.

PD
Auswahl weiterer Werke 
Literatur und sonstige Quellen 

Objekte