Das Leben und der berufliche Werdegang des Architekten Ladislav Kuba sind eng mit Brünn verbunden – nach dem Abitur am Gymnasium in der Straße Křenová entschied er sich für ein Studium an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Brünn, das er 1986 abschloss. Von dort ginger zwar an der Akademie der Bildenden Künste in Prag wieter, wo er 1990 sein Studium der Architektur beim Professor Emil Přikryl abschloss, kehrte jedoch 1995 und zwischen den Jahren 2000 und 2001 als Pädagoge zu seiner Alma Mater in Brünn zurück. In den 90-er Jahren arbeitete er selbständig z.B. im Bereich der Ausstellungsgestaltung, insbesondere in Zusammenarbeit mit der Computermesse INVEX in Brünn. Im Jahr 1996 begann er die Zusammenarbeit mit Tomáš Pilař, mit dem er zwei Jahre später das ebenfalls in der südmährischen Metropole ansässige Architekturbüro Kuba & Pilař architekti gründete. Ihr erster großer Erfolg war der Gewinn des Wettbewerbs für die Bibliothek der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn 1998, aus dem sich der erste realisierte öffentliche Auftrag entwickelte. Seit 2002, als die Architekten für die Realisierung des Gebäudes der Fakultät für Chemische Technologie und der Sporteinrichtung an der Universität Pardubice mit dem Hauptpreis Grand Prix der Architektengemeinde ausgezeichnet wurden, haben Kuba und Pilař zahlreiche weitere in- und ausländische Nominierungen und Auszeichnungen erhalten (zuletzt Architekt des Jahres 2022) und zählen damit zu den herausragendsten Studios der zeitgenössischen tschechischen Architektur.
Das Studio Kuba & Pilař hat ein breites Spektrum an Projekten realisiert, von Sakralbauten, Denkmälern, Familien- und Wohnhäusern bis hin zu Einkaufszentren und Universitätsgebäuden im ganzen Land. Seine Bauwerke verbinden das Erbe der tschechoslowakischen Vorkriegsarchitektur mit den Impulsen des zeitgenössischen Weltschaffens, wie sie zum Beispiel im Werk des Schweizers Peter Zumthorn zum Ausdruck kommen. Die Architekten verfolgen langfristig den Weg der minimalistischen Ästhetik, nicht jedoch auf Kosten der künstlerischen Dimension der Bauwerke. In der Arbeit von Kuba und Pilař spielt das Detail, das die künstlerische Intention im Raum materialisiert, die kontextuelle Integration des gesamten Objekts in die Stadtplanung sowie die Durchdringung des inneren Inhalts des Bauwerks in seine visuelle Form eine wichtige Rolle. Was die Werkstoffe betrifft, so arbeiten die Architekten hauptsächlich mit Sichtbeton, den sie häufig um Elemente aus Holz, Glas oder Metall ergänzen. Das Ergebnis sind reine und wahrheitsgetreue, schlichte, und dennoch monumentale und stark eindrucksvolle Bauwerke, die sich ganz natürlich in die Umgebung der tschechischen Städte und Dörfer einfügen.
AB
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Architekt
Ladislav Kuba -
Geburtsdatum
26. 7. 1964 Brünn
Einkaufszentrum City Park, Hradební 1, Jihlava, 2007–2009 (mit Tomáš Pilař)
Exposition TIS APPLE COMPUTER, Messe INVEX, 1995
Kapelle Unserer Lieben Frau Königin, Jestřebí u Brtnice, 1996–1998 (mit Tomáš Pilař)
Bibliothek der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität, Arne Nováka 1/1, Brno, 2000–2001 (mit Tomáš Pilař)
Palast OMEGA, Náměstí svobody 9, Brno, 2001–2005 (mit Tomáš Pilař)
Kapelle St. Antonius, Dlouhá 237, Černá u Měřína, 2004–2006 (mit Tomáš Pilař)
Fakultät für Chemietechnik und Sporteinrichtungen der Universität Pardubice, zwischen den Straßen Hradecká, K cihelně und Kunětická, Pardubice, 2005–2008 (mit Tomáš Pilař)
Wohnhaus Ostravská brána, Biskupská 3330/10, Moravská Ostrava, 2008–2010 (mit Tomáš Pilař)
Tor zur Freiheit – Mahnmal für die Opfer des Eisernen Vorhangs, Mikulovská cyklotrasa 41, Mikulov, 2014 (mit Tomáš Pilař)
Erholungshaus in Pavlov, Vinařská 44, Pavlov, 2015 (mit Tomáš Pilař)
Umfeld des Friedhofs, Prokešova, Litomyšl, 2018–2019 (mit Tomáš Pilař)
Umbau des Gebäudes der Fakultät für Geisteswissenschaften der Karls-Universität, Pátkova 5, Praha-Libeň, 2020 (mit Tomáš Pilař und Martin Klimecký)
Südböhmische wissenschaftliche Bibliothek, Lidická třída 1, České Budějovice, 2019–2021 (mit Tomáš Pilař)
Literatura:
Jan Sedlák, Defilé ‘98, Brno 1998, s. 50–51.
Rostislav Švácha, Česká architektura a její přísnost: Padesát staveb, Praha 2004, s. 180–183, 232–239.
Ladislav Kuba, Tomáš Pilař, Fakulta chemicko-technologická a tělovýchovná zařízení Univerzity Pardubice, in: ERA21 IX, 2009, č. 4, 2009, s. 23–28.
Šárka Svobodová, Jaroslav Sedlák, Levitující pavilon, in: ERA21 XXI, 2021, č. 4, s. 14–18.
Ostatní zdroje:
Jana Pšeničková, Architektem roku je duo Kuba & Pilař. Stojí za Jihočeskou knihovnou i Černou kostkou v Ostravě, dostupné online: https://forbes.cz/architektem-roku-je-duo-kuba-pilar-stoji-za-jihoceskou-knihovnou-i-cernou-kostkou-v-ostrave/, vyhledáno 14. 10. 2022.
Ladislav Kuba, dostupné online: https://www.archiweb.cz/ladislav-kuba, vyhledáno 11. 10. 2022.
Ladislav Kuba a Tomáš Pilař architekty roku 2022, https://architektroku.cz/aktuality/detail/LADISLAV+KUBA+A+TOM%C3%81%C5%A0+PILA%C5%98+ARCHITEKTY+ROKU+2022, vyhledáno 15. 11. 2022.
Kuba & Pilař architekti, https://architektroku.cz/aktuality/detail/Kuba+%26+Pila%C5%99+architekti?utm_source=11622&utm_medium=w, vyhledáno 11. 10. 2022.
Kuba & Pilař architekti, https://www.architect-plus.cz/top100/ocenene-ateliery/kuba-pilar-architekti/, vyhledáno 11. 10. 2022.