Oldřich Hurych

   
  • Bauingenieur

    Oldřich Hurych
  • Geburtsdatum

    19. 10. 1907 Telč
  • Todesdatum

    30. 12. 1990 Prag

Oldřich Hurych wurde am 19. 10. 1907 in Telč in die Familie des Eisenbahners (Schaffners) Emanuel Hurych (geb. am 26. 7. 1878 Ottnang, Oberösterreich) und Marie, geborene Procházková (geb. am 9. 10. 1882 Puklice, Bezirk Jihlava) geboren. Er hatte vier Geschwister; ältere Schwester Božena (geb. am 26. 8. 1906 Puklice) und die jüngeren Brüder Otto (geb. am 3. 7. 1910 Telč), Bohuslav (geb. am 19. 11. 1913 Telč) und Emanuel (geb. am 25. 5. 1915). Die Familie Hurych lebte zunächst in Telč-Podolí, Nr. 171 (heute Staňkova 171). Bei der Volkszählung von 1921 waren sie in Telč-Podolí, Furchova 26, aufgeführt, ab 1932 wohnte die Familie in der Straße Hradecká 6. Ihr Heimatrecht war in der Gemeinde Struha (heute ein Ortsteil der Gemeinde Čachovice) im Bezirk Mladá Boleslav.

Nach dem Abitur an der staatlichen Realschule in Telč 1925 studierte Oldřich Hurych an der Fakultät für Bauingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universität in Prag. Ab 1930 war er Assistent am Geodätischen Institut der gleichen Schule, das von dem aus Telč gebürtigen Professor Jaroslav Pantoflíček (geb. am 25. 3. 1875 Telč, gestorben am 10. 1. 1951 Telč) geleitet wurde. In den 30-er Jahren war Hurych in der Slowakei in Velká Bytča (heute ein Ortsteil der Stadt Bytča) tätig, wo er eine Brücke über den Fluss Waag (Váh) entwarf und baute. Nach der Gründung des Slowakischen Staates 1939 kehrte er nach Tschechien zurück. In der zweiten Hälfte des Jahres 1939 und dann von Juni 1945 bis 1948 arbeitete er als Leiter der Bauaufsicht beim Bau der Autobahnbrücke über den Fluss Želivka bei Píště in der Gemarkung der Gemeinde Vojslavice. Die Brücke ist heute unter der Konstruktion einer neuen Autobahnbrücke aus den Jahren 1972–1979 verborgen.

Wahrscheinlich während des Kriegs heiratete Hurych die ebenfalls aus Telč stammende Zdeňka Procházková (geb. am 7. 11. 1908), mit der er zwei Söhne hatte, Zdeněk (geboren 1941) und Jiří (geboren 1944). Ab 1949 arbeitete er als Leiter der Abteilung für Straßen- und Brückenbau in der technischen Abteilung des Landesnationalausschusses in Iglau. Die Familie Hurych wohnte in einem neu errichteten Wohnhaus in der Straße Wolkerova 43, das nach dem Projekt des Architekten César Grimmich gebaut wurde. Ab 1958 war Hurych in Prag als Leiter der Projektverwaltung beim Unternehmen Stavby silnic a železnic (Straßen- und Eisebahnbauten) tätig.

In Iglau war er für den Bau von zwei neuen Straßenbrücken verantwortlich: die Brücke Znojemský most, die das Tal des Bachs Koželužský potok überbrückte (1950–1953) und die neue Brücke Brněnský most über den Fluss Jihlávka (1953–1956). Im Falle der Brücke Znojemský most, die zum Zeitpunkt ihres Baus als Brücke bei Žampach (nach dem Besitzer des benachbarten Anwesens) bezeichnet wurde, entwarf Hurych neben der Bauaufsicht die Änderungen des 1948 ausgearbeiteten Projekts von Ing. Viktor Černý aus Brünn, der die Brücke Brněnský most entworfen hat. Es handelte sich um bahnbrechende Bauwerke, da sie zu den ersten Brücken bei uns mit einer Spannbetonkonstruktion gehörten. In den folgenden Jahren entwarf Hurych zweifellos noch weitere Brückenbauwerke. Bislang ist jedoch nur seine Beteiligung am Bau der Straßenbrücken in Stříbro (1959) und Vokov (Ortsteil von Třebeň) bei Cheb (1964) belegt.

In den Jahren 1964 bis 1967 beaufsichtigte er den Bau von zwei bedeutenden Brücken über den Fluss Euphrat bei der Stadt Deir ez-Zor in Syrien und in den Jahren 1971 bis 1973 arbeitete er für Frankreich als technischer Experte für den Brückenbau in Algerien. Aber auch diese seine Tätigkeit konnte bisher durch Archivquellen nicht belegt werden.

PD

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