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Architekt
Vladimír Machonin -
Geburtsdatum
3. 2. 1920 Prostějov -
Todesdatum
12. 1. 1990 Prag
In der ersten Hälfte der 50-er Jahre nahm Vladimír Machonin an mehreren Wettbewerben für Kulturhäuser teil. Das entscheidende Projekt für ihn sowie seine Frau von 1956 wurde jedoch der Entwurf für das Gewerkschaftshaus, das spätere ROH-Kulturhaus in Iglau. Mit ihrem Projekt gewannen sie den ersten Preis in einem Architekturwettbewerb und setzten ihn nach mehreren Überarbeitungen 1961 um. Bis Ende der 60-er Jahre folgten eine Reihe weiterer mehr oder weniger bedeutender Teilnahmen an Wettbewerben – zu erwähnen ist insbesondere der Erfolg im internationalen Wettbewerb für die Gestaltung des Campus und der Betriebsgebäude der University College in Dublin 1964 (zusammen mit Věra Machoninová, Jiří Albrecht, Jiří Kadeřábek und Karel Prager) oder im Wettbewerb für das Hotel und Festivalkino Thermal in Karlovy Vary, das 1977 nach dem Projekt des Ehepaars Machonin aus der Mitte der 60-er Jahre fertiggestellt wurde.
Im Jahr 1967 bot sich die Gelegenheit, sich vom Einfluss von Stavoprojekt zu lösen und ein eigenes Studio unter dem Dach Vereinigung von Projektstudios (Sdružení projektových ateliérů) zu gründen. Der größte Erfolg des neu gegründeten Studios Alfa, das von Vladimír Machonin geleitet und in dem er mit seiner Frau Věra arbeitete, wurde 1969 der Gewinn des Wettbewerbs für das Prager Kaufhaus Kotva und 1970 für das Gebäude der tschechoslowakischen Auslandsvertretung in Berlin. Die feierliche Eröffnung dieser fertiggestellten Gebäude erlebte das Studio Alfa jedoch nicht mehr. Das Studio konnte nämlich nur bis zum Jahr 1970 in seiner ursprünglichen Form bestehen, als die Vereinigung von Projektstudios infolge der Ereignisse im August 1968 aufgelöst wurde. Außerdem weigerte sich das Ehepaar Machonin, die Zustimmung zum Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei zu unterzeichnen, was ihre Aufnahme in den neu gegründeten Architektenverband verhinderte und sie gleichzeitig daran hinderte, an Wettbewerben teilzunehmen und ihre Projekte in offiziellen Zeitschriften zu veröffentlichen. In den 70-er Jahren entwarf Vladimír Machonin Prager Wohnsiedlungen in Lehovec und Kyje (fertiggestellt 1980), gemeinsam mit Věra Machoninová übernahm er gleichzeitig die Bauaufsicht für die sich hinziehenden Projekte, die bereits in den 60-er Jahren entworfen wurden. Laut Lukáš Beran sollte das letzte Werk des Architekten der Entwurf für ein Turnhallengebäude in Prag im Stadtviertel Lhotka von 1979 sein, der erst nach der Revolution 1990 im Tschechoslowakischen Architektenveröffentlicht wurde.
AB
Auswahl weiterer Werke
ROH-Kulturhaus, Tolstého 1455/2, Jihlava, 1961 (mit V. Machoninová)
Internat und Berufsschule für Lehrlinge des Staatsbetriebs Průmstav in Kladno, U Hvězdy 2279, Kladno, 1964
Kaufhaus Kotva, Náměstí Republiky 656/8, Praha-Staré město, 1971–1975 (mit V. Machoninová)
Hotelkomplex Thermal in Karlovy Vary, I. P. Pavlova 2001/11; 30, Karlovy Vary, 1968–1977 (mit V. Machoninová)
Eigenes Familienhaus, Na Hřebenkách 620/58, Praha 5–Smíchov, 1968–1978 (mit V. Machoninová)
Gebäude der Auslandsvertretung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik in der DDR, Wilhelmstraße 44, Berlin, 1970–1978 (mit V. Machoninová)
Wohnsiedlung Na Lehovci in Prag, Slévačská, Kukelská, Chvaletická, Nr.902–905, 919–930, Praha 14 – Hloubětín, 1972–1980
Internat und Berufsschule für Lehrlinge des Staatsbetriebs Průmstav in Kladno, U Hvězdy 2279, Kladno, 1964
Kaufhaus Kotva, Náměstí Republiky 656/8, Praha-Staré město, 1971–1975 (mit V. Machoninová)
Hotelkomplex Thermal in Karlovy Vary, I. P. Pavlova 2001/11; 30, Karlovy Vary, 1968–1977 (mit V. Machoninová)
Eigenes Familienhaus, Na Hřebenkách 620/58, Praha 5–Smíchov, 1968–1978 (mit V. Machoninová)
Gebäude der Auslandsvertretung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik in der DDR, Wilhelmstraße 44, Berlin, 1970–1978 (mit V. Machoninová)
Wohnsiedlung Na Lehovci in Prag, Slévačská, Kukelská, Chvaletická, Nr.902–905, 919–930, Praha 14 – Hloubětín, 1972–1980
Literatur und sonstige Quellen
Literatura:
Lukáš Beran, Architekt Vladimír Machonin, in: Umění LII, 2004, č. 3, s. 271–277.
Klára Pučerová, Pavel Směták, 60’/70’ Věra a Vladimír Machoninovi, Praha 2010.
Lukáš Beran, Pavel Směták, Věra a Vladimír Machoninovi, in: Vladimír 518 (ed.), Architektura 58–89, díl I., Praha 2022, s. 29–33.
Ostatní zdroje:
Marie Kordovská, Jan Kordovský, Machoninovi, http://respektmadam.cz/cs/machoninovi/, vyhledáno 17. 9. 2022.