

















-
Name
Masaryk-JubiläumsschulenT. G. Masaryk-Grundschule /Grundschule T.G.M. -
Adresse
Žižkova 2047, 2048/50, Iglau -
Datierung
1929–1931 -
Autor
-
Route
-
Kode
98B -
GPS
-
Typ
Schule -
Denkmalschutz
Ohne Schutz
Der Architekt orientierte die Klassenräume des zweigeschossigen, freistehenden länglichen Gebäudes überwiegend zur Südseite hin. Auf der Nord- oder Hofseite platzierte er Kabinette, einen Zeichensaal, Toiletten und längs verlaufende Verbindungskorridore. Im Erdgeschoss befand sich eine gemeinsame Turnhalle. An das Hauptgebäude schlossen sich seitlich zwei Flügel mit getrennten Klassenräumen für Jungen und Mädchen an. Im oberen Stockwerk des Ostflügels befand sich das Büro des Schulleiters, im Erdgeschoss ein Kindergarten mit einem separaten Eingang. Hinzu kam ein freistehendes Wohnhaus für den Schulleiter, das in den 60-er Jahren zum Schulhort umgebaut wurde. Von der glatten Außenfassade hoben sich die in horizontalen oder vertikalen Bändern verbundenen Fensterrahmen deutlich ab und verliehen dem Gebäude einen klassizierenden Charakter. Bedeutende Umbauten erfuhr das Gebäude nicht. Erst 2005 wurde die Masse des Mitteltrakts zum Hof hin um Umkleideräume und Aufzügen auf allen Stockwerken bis zum Dachniveau erweitert. Die interessanten vertikalen Fensterreihen sind von den Treppenrisaliten an der südlichen Seite verschwunden. Das ursprüngliche Gebäude verfügte über insgesamt 18 Klassenräume, die jeweils für bis zu 52 Schüler ausgelegt waren, so dass die Schule insgesamt bis zu 936 Schüler beherbergen konnte. Diese Kapazität wurde in den 60-er und 70-er Jahren deutlich überschritten, als die Schüler im Schichtbetrieb die Schule besuchen mussten.
Anlässlich der Eröffnung der neuen tschechischen Schule schenkte das Schulministerium der Stadt Iglau den Bronzeabguss einer Halbfigur des Präsidenten T. G. Masaryk des Bildhauers Jan Štursa. Die Statue stand vor dem Gebäude in der Mitte der Vorderseite des Gebäudes und erreichte zusammen mit ihrem Granitsockel eine Höhe von fast vier Metern. An ihrer feierlichen Enthüllung nahmen am 3. Juni 1934 drei Tausend tschechische und zwei Tausend deutsche Kinder in Trachten teil. Reden hielten unter anderem der Präsident der Abgeordnetenkammer František Staněk und der tschechische Bildungsminister Jan Krčmář. Das Denkmal stand bis Juni 1939 vor dem Gebäude, dann musste es entfernt werden. An der Stelle des ursprünglichen Masaryk-Denkmals befindet sich heute die Bronzeskulptur Kinder mit einem Ballder Bildhauerin Marie Uchytilová-Kučová von 1986. Während des deutschen Protektorats verlor die Schule nicht nur ihren ursprünglichen Namen, sondern auch ihren tschechischen Unterricht. Später änderte sie ihren Namen noch mehrere Male, bis sie 1990 wieder den ursprünglichen Namen nach Masaryk annahm.
JL
Literatura:
Karel Křesadlo, Kapitoly z historie Jihlavy, Jihlava 1992, s. 168-169.
Pavel Vlček (ed.), Encyklopedie architektů, stavitelů, zedníků a kameníků v Čechách, Praha 2004, s. 423.
Jiří Kroupa, 68. Architektura, in: Ivana Ebelová – Renata Pisková – Milena Bartlová et al., Jihlava, Praha 2009, s. 611-612.
Zdeněk Jaroš, Ondřej Stránský, Drobné nemovité památky a jiné architektonické zajímavostiměsta Jihlavy, Jihlava 2017, s. 252-253.
Petr Dvořák – Jana Laubová, Funkce a styl (kat. výst.), Statutární město Jihlava 2019.
Ostatní zdroje:
Státní okresní archiv Jihlava – Stavební archiv, čp. 2047, 2048.