Jaroslav Dufka wurde am 9. 3. 1891 in Olešnice (Kreis Blansko) in der evangelischen Familie des Lehrers Vojtěch Dufka (geb. am 22. 9. 1863 in Vanovice, Kreis Blansko) und Jindřiška, geborene Špinarová (geb. am 1. 2. 1867 in Rovečné, gest. am 4. 7. 1903 Vanovice) geboren. Er hatte zwei eigene Geschwister, den Bruder Vladimír (geb. am 8. 9. 1892 Olešnice, gest. am 24. 12. 1969 Brno), Architekt und bedeutender Mitarbeiter im Denkmalschutz, und die Schwester Jarmila (geb. am 20. 8. 1898 Olešnice). Die Halbschwester Olga wurde am 30. 7. 1904 in Rovečné geboren. Der Vater Vojtěch arbeitete in den Jahren 1887–1901 in Olešnice und wurde anschließend Oberlehrer in seinem Heimatdorf Vanovice (1902–1924). Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er ihre Schwester Maria (geb.am 5. 9. 1874 in Rovečné).
Nach dem Abschluss der Staatlichen Industrieschule in Brno, im Jahr 1909, war Jaroslav Dufka nacheinander bei sieben Bauunternehmern in Brno, Královo Pole, Olomouc, Litovel und Třebíč beschäftigt, am längsten bei Cyril Knob in Olomouc (ein Jahr und zwei Monate), Čeněk Chrudimský in Litovel (zwei Jahre und neun Monate) und František Brázda in Třebíč (acht Monate). Nach Iglau kam er am 8. 12. 1915. Fast zwei Jahre lang war er im städtischen Bauamt angestellt. Am 27. 3. 1918 beantragte er beim Mährischen Statthalteramt in Brno eine Baukonzession mit Sitz in Iglau, Josefské náměstí 8 (Josefsplatz, nach 1918 náměstí Svobody; ab 1924 lautete die Adresse des heute nicht mehr existierenden Hauses Bezručova 16). Am 22. 5. 1918 wurde ihm die Konzession erteilt. Am 13. 12. 1918 stellte er einen Antrag auf Genehmigung zur Errichtung eines Zweigwerks in Pelhřimov, der von der Politischen Landesverwaltung in Prag erst am 17. 7. 1920 genehmigt wurde. Die Häuser, die in Pelhřimov für die Allgemeine Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Rantířov und Umgebung gebaut wurden, konnten bisher nicht identifiziert werden. Auch in Iglau entwarf und baute er in der ersten Hälfte der 20er Jahre im sog. Nationalstil vor allem für Bau- und Wohnungsgenossenschaften, er baute jedoch auch für sich eine prächtige Villa mit Bauhof in der Straße Fritzova 22. Sein größter und bekanntester Auftrag war das Legiohaus an der Ecke der Straße Fritzova und der Allee Legionářů.
Ähnlich wie der Architekt und Baumeister Arthur Corazza vor ihm, scheint auch Jaroslav Dufka seine Fähigkeiten überschätzt zu haben. Anfang 1925 ging sein Unternehmen „Jaroslav Dufka, architekt a stavitel Jihlava“ (Jaroslav Dufka, Architekt und Baumeister Iglau) in Konkurs. Dufka selbst sagte dazu: „Aufgrund mangelnder Gewissenhaftigkeit verschiedener Lieferanten, die die Lieferbedingungen nicht einhielten, und verschiedener Baugenossenschaften, die ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkamen, geriet ich in die Insolvenz.“ Am 27. 2. 1925 wurde das Insolvenzverfahren über 74 Forderungen eröffnet, am 20. 5. 1925 wurde das Unternehmen durch einen Beschluss des Bezirksgerichts in Iglau für insolvent erklärt. Am 31. 7. 1925 wurde die Konzession stillgelegt. Jaroslav Dufka war gezwungen, seine Hälfte der Villa mit dem Grundstück, das in der Versteigerung von dem Prager Baumeister Ing. Stanislav Brázda (geb. am 17. 8. 1898 Zábřeh, Bezirk Šumperk, gest. am 20. 7. 1975 Prag), Sohn des Baumeisters František Brázda aus Třebíč (geb. am 12. 2. 1870 Řípov, heute ein Ortsteil von Třebíč), bei dem Dufka angestellt war, bevor er nach Iglau kam, und mit dem er wahrscheinlich an den Aufträgen für die Allgemeine gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft für Rantířov und Umgebung zusammenarbeitete, gekauft wurde, zu verkaufen. Das bewegliche Vermögen des Unternehmens wurde im Rahmen einer Zwangsversteigerung verkauft. Bis Anfang November 1928 war Jaroslav Dufka in der Iglauer Baufirma von František Brázda dem Jüngeren (geb. am 9. 2. 1897 Uničov, Bezirk Olomouc, gest. am 15. 3. 1932 Brno) angestellt. Der Konkurs wurde mit dem Beschluss des Bezirksgerichts in Iglau am 18. 12. 1928 aufgehoben.
Am 30. 10. 1919 heiratete Jaroslav Dufka in Třebíč Maria Schwarz (geb. am 10. 11. 1896 Tarsdorf, Österreich). Dem Ehepaar Dufka wurden in Iglau zwei Söhne geboren, Jaroslav (12. 8. 1922) und Jan (25. 2. 1925). Im Sommer 1928 verkauften Marie Dufková und Ing. Stanislav Brázda die Villa und das geteilte Grundstück in der Straße Fritzova an Stanislav und Marie Ambrož und der Tschechoslowakischen Kirche. Anfang November 1928 zog die Familie nach Prag, wo sie im Stadtteil Dejvice an der Adresse Pernikářka 748 (heute Na Beránce 748/10) in einer von der Baufirma Ing. Stanislav Brázda, die Ende der 20er Jahre in dieser Lokalität (Straßen Zvonická, Na Bečvářce, Nad Šárkou, Na Pernikářce) Häuser für die Baugenossenschaft Zdravé bydlo baute, erbauten Doppelvilla wohnte. Die Eigentümerin der Villa war Marie Dufková. Jaroslav Dufka war nach seiner Ankunft in Prag bei Stanislav Brázda angestellt, sein Gehalt wurde jedoch vom Zivilgericht in Prag I auf das Existenzminimum gepfändet. Polizeiberichten zufolge war er zu Beginn der 30er Jahre arbeitslos und verdiente sich dazu, indem er gelegentlich Aufträge von verschiedenen Baumeistern annahm, für die er Pläne anfertigte.
Im Jahr 1935 wohnte die Familie Dufka kurzzeitig im Stadtteil Střešovice in der Straße Ve Střešovičkách 633/25, Ende August desselben Jahres zog sie in den Stadtteil Břevnov in die Straße Hošťálkova 1127/123 um. Am 3. 7. 1935 stellte Jaroslav Dufka beim Landesamt in Prag einen Antrag auf die Baukonzession in Prag, dem am 12. 3. 1936 stattgegeben wurde. Ende Februar 1937 zog die Familie Dufka in eine Villa in der Straße Kozlova 1201/1 in Břevnov. Nähere Informationen über Jaroslav Dufkas Bau- und Planungstätigkeit in Prag sind bisher nicht bekannt, allerdings war er wahrscheinlich erfolgreich, denn 1939 wurde er Mitglied des Aufsichtsrats der Darlehenskasse „Kredit“.
Nach dem Krieg, am 9. 9. 1946 zog die Familie nach Cheb, in die Straße Britská (heute Evropská) 1053/17, später lebte sie in Františkovy Lázně in der Straße Národní 7/4. Auch über die Nachkriegsaktivitäten von Dufka in Westböhmen haben wir keine Informationen. Jaroslav Dufka ist am 1. 9. 1964 in einem Krankenhaus in Cheb gestorben.
PD