Josef Rosenberg wurde in Jilemnice in die Familie eines dortigen Baumeisters geboren, wo er bis 1874 das Heimatrecht hatte. Nach dem Studium der Realschulen in Hradec Králové und Liberec trat er in die Hütten- und Maschinenbaufabriken in Frankfurt an der Oder in Deutschland ein. Danach ging er in die Baumeisterbüros in Wien, Prag und Hradec Králové. Nach seiner Rückkehr nach Prag nahm er eine Stelle in der Fabrik der Firma Novák & Jahn an, wo er beim Bau einer Brauerei in Náchod begann. Im Jahr 1873 legte er die Baumeisterprüfung beim Statthalteramt ab, am 19. Mai 1874 beantragte er eine Konzession in Iglau, wo er dann auch ein eigenes Büro betrieb. Aus dieser Zeit stammt der Entwurf der Fassade der 1875 errichteten Gesundheitsschule für Mädchen in der Straße Husova. Josef Rosenberg schloss eine kirchliche Ehe mit Anna (geb. 1856) geborene Wybíral am 15. September 1874 in Rančířov bei Iglau und am 15. 7. 1876 wurde ihr Sohn Viktor geboren, den sie später in der Kirche St. Jakobus taufen ließen.
In Iglau betrieb er ein Büro unter dem Namen Technická kancelář pro pivovary a sladovny J. Rosenberg, pivovarský inženýr a městský stavitel v Jihlavě (Technisches Büro für Brauereien und Mälzereien J. Rosenberg, Brauereiingenieur und Stadtbaumeister in Iglau), doch nach seinem Umzug nach Prag im Jahr 1888 änderte er den Namen in Technická kancelář pro pivovarství, stavitel J. Rosenberg Praha – Královské Vinohrad (Technisches Büro für Brauereiwesen, Baumeister J. Rosenberg Prag – Královské Vinohrady).
Er setzte sich in der harten inländischen Konkurrenz als Planer und Baumeister von Brauereien durch, von denen er insgesamt 106 umsetzte, und zwar nicht nur in Böhmen und Mähren, sondern auch in Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol, Galizien, Slawonien, Bosnien, Serbien, Italien, Deutschland und Kleinasien. Er entwarf und realisierte vor allem Kühlhäuser für Brauereien – Gärkeller, Keller, vor allem jedoch oberirdische, sog. „amerikanische“ Kühlschränke, deren Konstruktion mit einer Isolierschicht er sich patentieren ließ. Es handelt sich um ein einzigartiges System von oberirdischen Kellern. Der mittlere, mit Eis gefüllte Keller kühlte die Räume mit Bierfässern an den Seiten. Rosenberg entwarf auch Mälzereien, Malzdarren im englischen Stil mit zwei oder drei Darrhorden, Einrichtungen zum Schwenken von Fässern, Belüftungsmethoden für Tennen und Keller oder Tennen mit gebrochenen Öffnungen zum Schutz vor Schimmel.
Im Jahr 1872 entwarf und baute er für die herrschaftliche Brauerei in Pacov eine Malzdarre mit zwei Darrhorden bei der Mälzerei, einen neuen Gärkeller, zwei Kühlschränke eigener Konstruktion und eine Erweiterung der Keller. In der Iglauer Brauerei ist er unter dem Bau des gewölbten unterirdischen Kühlraums mit einer Technologie für 48 offene Bottiche, in denen das Bier in der Kälte gärte, unterzeichnet. Der Plan für die sog. Gärkeller wurde im April 1879 eigenhändig unterzeichnet. Im Jahr 1896 fügte er neue Lagerkeller hinzu. Die Brauerei in Jaroměřice erfuhr nach der Abschaffung des Rechts der Propination einen erheblichen Umbau. Nach den Plänen von Rosenberg wurde hier im Jahr 1881 eine neue Malzdarre mit zwei Darrhorden gebaut, das Sudhaus wurde auf 36 Hektoliter vergrößert, womit die Brauerei etwa 3.000 Hektoliter Bier pro Jahr produzierte. Später, ab 1907, wurden die Gebäude auf dem Gelände von der Brennerei genutzt, die hier auch nach der Verstaatlichung bis in die 60er Jahre tätig war, als die Gebäude nach und nach saniert wurden – die Mälzerei mit der Malzdarre von Rosenberg in schlechtem Zustand wurde nach 1986 saniert.
In der Brauerei Panský pivovar in Velké Meziříčí wurde der Entwurf von Rosenberg und der anschließende Bau eines neuen Kühlhauses am Hang hinter dem kleinen Fluss Balinka zu einem wichtigen Meilenstein. Die jährliche Gesamtproduktionskapazität der ursprünglichen Brauerei näherte sich 10.000 Hektoliter, und dieser Neubau brachte im Jahr 1883 eine Kapazität von 6.000 Hektolitern. Ein Modell des Kühlhauses des Typs Rosenberg bei der Brauerei in Velké Meziříčí ist im Nationalen Technischen Museum in Prag erhalten geblieben, das Kühlhaus selbst wurde abgerissen. Für die Brauerei Lobeč entwarf er eine Umstellung auf den Betrieb mit Dampfmaschinenantrieb (1894–1897). Einen solchen Betrieb entwarf er auch für die fürstliche Brauerei Plasy, wo er außerdem das Sudhaus und das Kühlhaus hinzufügte (1898–1899). In Humpolec erweiterte er 1893 die Herrschaftsbrauerei, heute Bernard, um neue Kühlanlagen, Keller und Gärkeller nach seiner eigenen Patentkonstruktion. In Havlíčkův Brod entwarf er (1897) eine Malzdarre mit zwei Darrhorden und bis Juni 1900 baute er auch neue Kühlanlagen nach eigener Konstruktion, Gärkeller und erweiterte die Lagerkeller. Auch in der Brauerei in Hořice v Podkrkonoší entwarf er Keller, Kühlanlagen und Gärkeller.
Rosenbergs umfangreichstes Werk war der Neubau der bis heute funktionierenden Brauerei und Mälzerei von Franz Ferdinand von Österreich-Este in Benešov mit der damaligen Jahresproduktion von 100.000 Hektolitern (1915). Der Erzherzog ließ die Pläne im Juli 1887, also während Rosenbergs Wirken in Iglau, anfertigen. Rosenberg stellte sie anschließend im Jahr 1891 auf der Prager Landesjubiläumsausstellung aus, wo er dem Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este persönlich vorgestellt wurde. Rosenberg entwarf insgesamt 26 dampfbetriebene Brauereien und eine elektrische Brauerei.
Rosenbergs Planungsarbeit ging jedoch über das Brauereiwesen hinaus. Im September 1885 entwarf er den Umbau einer Dampfmühle mit einem neuen Schornstein in der Straße U Dlouhé stěny in Iglau und im Februar 1887 den Ausbau der Stärkefabrik von Miloslav Peška in der Straße Mostecká mit einem neuen Schornstein und einer Technologie zur Sirupherstellung. Um 1890 entwarf er neue Raffineriegebäude für die Glasschleiferei Viktoria in Smrčná bei Iglau. Im Jahr 1896 entwarf er für Dagobert Löwenthal (5.7.1856–24.8.1938) eine bis heute nicht erhalten gebliebene Stärkefabrik mit Glukose- und Traubenzuckerproduktion bei Lesnov in Iglau, wo 1901 die Firma Ed. Ast & Co. einer der ersten Etagenbauwerke aus Stahlbeton in Österreich-Ungarn errichtete. Die letzten Teile des Geländes, das später als Gießerei genutzt wurde, verschwanden nach 2019. Weitere Beispiele sind die Tuchfabriken in Třešť, Hodice (Karbonisierungsgebäude, 1879) und Batelov (Tomáš Novotný & spol.), die Dampfglashütten und Glasraffinerien in Janštejn, Duchcov und Hybrálec. In Hybrálec und Kostelec waren es auch Dampf- und Wassermühlen. Darüber hinaus baute Rosenberg in Bukarest eine dampfbetriebene Zündholzfabrik mit einer Trocknungsanlage nach eigenem System, die im Nachruf in der Zeitung Národní listy (Volksblätter) erwähnt wurden.
Er verfasste zahlreiche Fachartikel für die Berichte des Vereins der Architekten und Ingenieure im Königreich Böhmen, publizierte in den Zeitschriften Kvas und Pivovarské listy in Prag, in der Wochenschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines in Wien, in der Zeitschrift für Zündwarenfabrikation in Dresden, in der Brautechnischen Rundschau in Moravská Ostrava und in weiteren Zeitschriften. Ab 1901 war er Herausgeber des Kalenders der böhmischen Baumeister und verfasste ein Werk über die Bierbrauerei mit detaillierten Plänen verschiedener Arten von Brauereien und detaillierten Maschinenanlagen. Außerdem interessierte er sich für den Automobilismus, da er 1900 einer der ersten Besitzer eines Personenwagens in Böhmen war und sich an der Gründung des Böhmischen Automobilistenklubs beteiligte, dessen erster Vorsitzender er auch wurde.
Josef Rosenberg starb im Jahr 1915 während eines Genesungsaufenthalts im Kurort Poděbrady im Alter von 65 Jahren plötzlich an einem Schlaganfall. Das Unternehmen wurde danach erfolgreich von seinem Sohn Viktor Rosenberg (1879–1932) übernommen, der 1911 den Grad des Doktors der technischen Wissenschaften mit der Dissertation mit dem Titel Bau- und Maschinenpläne mit Berechnungen und Kalkulationen für die Verlegung und den Wiederaufbau der Brauerei der k.k. Familiengüter in Jeneč erhielt.
Es ist zu erwähnen, dass der k.k. Oberbaurat Antonín Rosenberg (1833–1907) und Oldřich Rosenberg (1863–1924) aus der Baufirma Hrůza a Rosenberg nicht mit dem Bierbrauer Josef Rosenberg (1849–1915) verwandt waren.
FK